Dekoratives aus Kork oder Weinflaschen, Jausenboxen aus Holz, modische Taschen aus Loden, Kopfbedeckungen aus Stoffabfällen der Textilindustrie, Brettspiele mit Verantwortung, ein tierischer Themen- und Bildungsweg oder platzsparende Drinks im Strohhalm: Die Themen Recycling, Upcycling, Natur und Nachhaltigkeit beschäftigen junge Gründer:innen sehr. "Es macht uns stolz, dass der Umweltaspekt in allen Junior Companies 2022 eine große Rolle spielt. Besonders junge Menschen legen viel Wert auf nachhaltige Produkte und eine faire Produktion", weiß Milica Markovic, Projektleiterin bei Junior Achievement Austria. "Mit ihren Businessideen zeigen die Schüler:innen, wie man sich in diesem Bereich auch unternehmerisch durchsetzen und Erfolg haben kann."
Start-ups stellen sich vor
Wie vielfältig die Start-ups in diesem Schuljahr sind, macht der Besuch der Website VirtualExpo deutlich: 31 Junior Companies aus sieben Bundesländern präsentieren auf der bundesweiten Verkaufsveranstaltung – der virtuellen Junior Handelsmesse – bis Ende April an virtuellen Ständen ihre Produkte und Dienstleistungen. So auch die Junior Company GenussSchuss der HBLA Ursprung in Elixhausen. Das Schüler:innen-Team produziert Sirupe, die nicht nur nachhaltig hergestellt und verpackt sind, sondern auch durch ausgefallene Geschmäcker wie Basilikum oder Eistee begeistern. Damit auch Kaffee- und Milchtrinker:innen ihr Lieblingsgetränke entsprechend aufpeppen können, hat die Junior Company Haselnuss- und Karamellsirupe entwickelt. Die Junior Company SnapTag von der HTL Vöcklabruck hat sich dem Thema Handy angenommen, genauer: der optimalen Platzierung des Mobiltelefons am Arbeitsplatz oder im Privatbereich. Das fünfköpfige Team hat dafür die SnapTag-Modelle entwickelt, ein smarte Halterungslösung mit NFC-Technologie.
Besonders nachhaltig: Neues aus Kork
Was man alles aus Kork machen kann, zeigt die Junior Company Kork von der HTL Ungargasse in Wien: Die künftigen Wirtschaftsingenieure produzieren aus Korken, die keine andere Verwendung mehr haben, Gestecke, Untersetzer, Pinnwände und Dekogegenstände – und verleihen dem wertvollen Naturprodukt auf diese Weise ein zweites Leben. Die Idee kam bei der Expert:innenjury so gut an, dass die Junior Company den Award in der Kategorie "Nachhaltigkeit" gewann und sich über Sachpreise, ein Coaching und einen Geldpreis, gestiftet von der Österreichischen Notariatskammer, freuen kann. "Die Konkurrenz war groß", so Milica Markovic, "aber die Junior Company Kork war in diesem Bereich einfach die beste."
Die Besten im Netz: Drink im Strohhalm
Der Preis in der Kategorie "Onlinemarketing" ging an die Junior Company Drinkhalm vom BG/BRG Mössinger in Klagenfurt. Mit ihrem Drink im Strohhalm, dem "schnellsten Drink der Welt, von 0 auf 100 % Geschmack in nur 1,8 Sekunden – schneller als ein Sportwagen", hat das Schüler:innen-Team nicht nur ein erfrischendes Brausegetränk in vier Geschmackssorten – platzsparend verpackt in einen Strohhalm – entwickelt, sondern darüber hinaus auch eine Onlinepräsenz geschaffen, die die Expert:innen überzeugt hat. "Die Website ist vergleichbar mit anderen Onlinepräsenzen erfolgreicher Start-ups und streicht die USPs ganz klar heraus. Toll gemacht!", zeigt sich Alissa Kovarik, Präsidentin von Junior Achievement Alumni Austria, begeistert.
Tradition trifft Innovation: Loden reloaded
Über den Award in der Kategorie "Innovation" konnte die neunköpfige Junior Company Reloded vom BG/BRG Stainach jubeln. Die Vision des Start-ups: einen traditionellen Werkstoff der Heimat – Loden – zum Trend machen. Gemeinsam mit regionalen Lodenproduzent:innen wurden dafür aus dem belastbaren, reißfesten und funktionalen Lodenstoff handgefertigte Trendtaschen und Laptopcases mit viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl hergestellt. Die modischen Lodentotes bieten viel Platz, lassen sich angenehm tragen und punkten durch eine optimale Schutzfunktion vor Wasser, Kratzer und Schmutz. "Die Idee kombiniert Nachhaltigkeit und Innovation auf optimale Weise", so Milica Markovic. "Wir sind schon sehr gespannt, welche der Junior Companies wir beim Bundeswettbewerb im Juni wiedersehen werden. Ich kann nur sagen: Bleibt dran und macht weiter so!"