ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz präsentierte die Programmpläne für ORF 1.

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Blackout in der Serie "Alles finster".

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Vorerst interimistisch ist Stefanie Groiss-Horowitz für ORF 1 verantwortlich. Bis der oder die neue Channel-Manager/Channel-Managerin kommt, setzt die ORF-Programmdirektorin bereits deutliche Akzente.

Ende April startet der neue werktägliche Vorabend mit neu geordnetem Ablauf auf ORF1: Um 18.40 Uhr gibt es nach der ZiB um 17.35 Uhr und dem bestehenden "Q1" eine weitere Quizshow. Namen gibt es dafür noch keinen, "sehr frisch, sehr flott" werde sie jedenfalls sein, verspricht Groiss-Horowitz. Um 19.30 Uhr folgen dann die durchgeschaltete Zeit im Bild, um 19.55 wie bisher der Sport. Um 20 Uhr leitet das wiederbelebte ZiB-Magazin den Hauptabend ein. Hallo Österreich wird nicht fortgesetzt. Ab Herbst 2023 soll der Vorabend, bereits um 17 Uhr starten. Groiss-Horowitz nennt die Strecke atmosphärisch "ORF 1 Feierabend", als Claim sei das aber nicht zu verstehen.

"Agilität und Vitalität" solle der Kanal ganztags versprühen, so auch das neue Livemagazin ORF 1 Spezial, eine 45- bis 90-minütige, serviceorientierte Hauptabendsendung zu einem aktuellen Themen, das nächste Mal schon kommenden Mittwoch über Teuerung, moderiert von Mariella Gittler und Christoph Feurstein.

Dem Thema Nachhaltigkeit und Klima widmet sich ab Herbst die Planetshow, in der man sich "mehr mit Lösungen als mit Problemen auseinandersetzen werde", kündigt Groiss-Horowitz an: "Wir wollen unser Publikum über diese Erzählweise nicht nur informieren, sondern auch unterhalten." Fix sind vorerst zehn Folgen und eine weitere Staffel, mittwochs um 21 Uhr.

Bei den Wochentagen setzt die Programmdirektorin auf schärfere Profile. Montag und Dienstag bleiben Serientage. Nach dem Finale der Vorstadtweiber folgen neue Episoden von Grey's Anatomy. Die letzte im Schemafernsehen noch funktionierende Kaufserie wird ab 25. April montags abgelöst vom Blackout-Sechsteiler Alles finster mit Hilde Dalik, Martina Ebm und Ex-Buhlschaft Miriam Fussenegger – sowie Tage, die es nicht gab. Eigenproduktionen sollen in Zukunft an beiden Tagen dominieren.

Im Werden sind außerdem neue Folgen von Walking On Sunshine, Soko Donau und Linz, Vienna Blood, Die Toten von Salzburg und Bodensee, Blind ermittelt, dazu Uli Brées Vorstadtweiber-Nachfolgeserie Biester, Landkrimis und Stadtkomödien und Serien wie School of Champions und Das Begräbnis.

Der Dienstag bringt Krimis, Mittwoch den "Tag der journalistischen Unterhaltung" mit Dok 1, ORF1 Spezial oder Planetshow. Nicht verlängert wird der Talk 1. Der Donnerstag ist für Fußball reserviert, Freitag verspricht Family-Entertainment mit Fakt oder Fake, Was gibt es Neues? und Peter Klien. Der Samstag verspricht "immer mehr Shows", etwa XXL-Ausgaben von Wer weiß denn sowas? und Q1. Sonntag bleibt Blockbuster-Tag.

Im Endstadium der Planung ist die neue Mini-ZiB. In der Sendung sollen nachrichtliche Begriffe kindgerecht erklärt werden. Fanny Stapf moderiert.

Dancing Stars kündigt Groiss-Horowitz für Frühjahr 2023 an. Ob es eine weitere Staffel von Starmania geben wird, werde im Mai nach dem Finale diskutiert. Der steile Abfall der aktuellen Quoten im Vergleich zum vorigen Jahr kommt für sie nicht unerwartet. Zuletzt kam die Castingshow beim Publikum ab zwölf Jahren auf überschaubare 385.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Das Comeback habe 2022 eine "enorme Aufmerksamkeit" gehabt, die neue Staffel sei zudem am Tag der großen Öffnungen gestartet. Groiss-Horowitz ist also "sehr zufrieden", zumal beim jungen Publikum der Marktanteil bei 20 Prozent liegt.

Weiters im Angebot: Song Contest, Frauenfußball-EM samt begleitendem Schwerpunkt, Wir sind Kaiser spezial anlässlich des Thronjubiläums von Queen Elizabeth Ende Mai und – sofern die ORF-Novelle im Sommer kommt – ein "rasch sichtbar" bespielter ORF-Player. (prie, 16.3.2022)