Courchevel – Es droht Ungemach. Freilich ist noch nicht aller Tage Abend, doch die Aussichten auf eine Kristallkugel für den ÖSV in den Disziplinenweltcups sind vor dem am Mittwoch mit den Abfahrten (Männer um 10 Uhr, Frauen ab 11.30 Uhr, ORF 1) beginnenden Saisonfinale auf der neuen Strecke Eclipse in Courchevel/ Méribel nicht rosig. Am Schauplatz der alpinen Ski-WM 2023 dürfen sich lediglich Matthias Mayer und Manuel Feller noch minimale Chancen ausrechnen, eine der begehrten Trophäen abzustauben. Österreichs Frauen werden definitiv leer ausgehen.
Der Kärntner Olympiadritte liegt in der Abfahrtswertung 84 Punkte hinter dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde und 61 hinter dem Schweizer Feuz. Mit 70 Zählern Rückstand auf den führenden Norweger Henrik Kristoffersen sieht es für Feller im Slalom auch nur marginal besser aus. Wahrscheinlich ist, dass Österreich wie 2019/20 und davor 1994/95 in allen Disziplinen-Wertungen leer ausgeht. Vergangene Saison gab es durch Vincent Kriechmayr (Super-G), Marco Schwarz (Slalom) und Katharina Liensberger (Slalom) dreimal kleines Kristall. Dafür stehen heuer die Chancen auf den Gewinn des Nationencups nach 30 Triumphen en suite und zuletzt zwei Niederlagen gegen die Schweiz vergleichsweise sehr gut. Der Vorsprung auf die Eidgenossen beträgt 571 Punkte.
Fünf Kugeln vergeben
Insgesamt sind noch fünf von zehn Kugelentscheidungen offen. Während Kilde im Super-G und der Schweizer Marco Odermatt im Riesentorlauf und Gesamtweltcup (als Nachfolger des Franzosen Alexis Pinturault) nicht mehr einzuholen sind, haben die Italienerin Federica Brignone im Super-G und Petra Vlhová im Slalom bereits alles klar gemacht. Bei den Frauen ist neben der Abfahrt und dem Riesentorlauf auch noch die Vergabe um die große Kugel vakant und besonders brisant.
Steuert die Italienerin Sofia Goggia mit 75 Punkten Vorsprung auf die Schweizerin Corinne Suter auf Abfahrtskristall zu, so liegt die Schwedin Sara Hector im Riesentorlauf nur fünf Zähler vor der Französin Tessa Worley. Für Liensberger (Slalom) und Ramona Siebenhofer (Abfahrt) geht es nur noch um Platz drei.
Die Vergabe von großem Kristall wird im Duell zwischen der dreifachen Gesamtweltcupsiegerin Mikaela Shiffrin und Vlhová, der Triumphatorin von 2021, entschieden. Die US-Amerikanerin kam mit 56 Punkten Vorsprung auf die Slowakin nach Frankreich und unterstrich mit Bestzeit im Abschlusstraining für die Abfahrt ihre Ambitionen, während Vlhová samt Torfehler nur Neunte war. (Thomas Hirner, 15.3.2022)
Männer-Gesamtwertung (nach 33 Rennen):
1. Marco Odermatt (SUI) 1379
2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1050
3. Henrik Kristoffersen (NOR) 874
4. Matthias Mayer (AUT) 836
5. Beat Feuz (SUI) 734
Riesentorlauf Männer (7):
1. Marco Odermatt (SUI) 620
2. Henrik Kristoffersen (NOR) 453
3. Manuel Feller (AUT) 326
4. Luca de Aliprandini (ITA) 273
5. Alexis Pinturault (FRA) 260
Slalom Männer (9):
1. Henrik Kristoffersen (NOR) 371
2. Lucas Braathen (NOR) 323
3. Linus Straßer (GER) 307
4. Manuel Feller (AUT) 301
5. Daniel Yule (SUI) 283
Abfahrt Männer (10):
1. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 570
2. Beat Feuz (SUI) 547
3. Matthias Mayer (AUT) 486
4. Dominik Paris (ITA) 482
5. Marco Odermatt (SUI) 437
6. Niels Hintermann (SUI) 432
Super-G Männer (6):
1. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 480
2. Matthias Mayer (AUT) 350
3. Marco Odermatt (SUI) 322
4. Vincent Kriechmayr (AUT) 275
5. Beat Feuz (SUI) 187
Mannschaft Männer (33):
1. Österreich 4907
2. Schweiz 4888
3. Norwegen 3624
4. Italien 2410
5. Frankreich 2031
Frauen – Gesamtwertung (nach 33 Rennen):
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1245
2. Petra Vlhova (SVK) 1189
3. Federica Brignone (ITA) 931
4. Sofia Goggia (ITA) 851
5. Sara Hector (SWE) 742
Riesentorlauf Frauen (8):
1. Sara Hector (SWE) 522
2. Tessa Worley (FRA) 517
3. Mikaela Shiffrin (USA) 471
4. Petra Vlhova (SVK) 431
5. Marta Bassino (ITA) 276
Slalom Frauen (8):
1. Petra Vlhova (SVK) 710
2. Mikaela Shiffrin (USA) 469
3. Katharina Liensberger (AUT) 372
4. Lena Dürr (GER) 357
5. Wendy Holdener (SUI) 321
Abfahrt Frauen (8):
1. Sofia Goggia (ITA) 482
2. Corinne Suter (SUI) 407
3. Ramona Siebenhofer (AUT) 311
4. Ester Ledecka (CZE) 303
5. Mirjam Puchner (AUT) 296
Super-G Frauen (8):
1. Federica Brignone (ITA) * 506
2. Elena Curtoni (ITA) 374
3. Sofia Goggia (ITA) 332
4. Mikaela Shiffrin (USA) 300
5. Lara Gut-Behrami (SUI) 286
Mannschaft Frauen (33):
1. Österreich 4595
2. Schweiz 4043
3. Italien 3517
4. USA 2020
5. Frankreich 1604
Nationencup (66):
1. Österreich 9502
2. Schweiz 8931
3. Italien 5927
4. Norwegen 5145
5. Frankreich 3635