Mercedes-Benz hat eigenen Angaben zufolge als Kronzeuge kooperiert.

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Brüssel/Stuttgart/München – Die EU-Kommission hat wegen möglicher Kartellrechtsverstöße am Dienstag Durchsuchungen bei Unternehmen und Verbänden der Autoindustrie in mehreren EU-Staaten vorgenommen. Die Inspektionen und Auskunftsersuchen beträfen Absprachen zur Sammlung, Behandlung und Verwertung schrottreifer Autos und Transporter, erklärte die Behörde am Dienstag in Brüssel.

Mercedes als Kronzeuge

Mercedes-Benz gehört zum Kreis der Beteiligten. Das Unternehmen habe frühzeitig und umfassend mit der Europäischen Kommission und der britischen Wettbewerbsbehörde als Kronzeuge kooperiert und erwarte in dieser Sache deshalb kein Bußgeld, teilte der Autobauer mit. Darüber hinaus wollte sich der deutsche Konzern zum laufenden Verfahren nicht äußern.

BMW erklärte, eine Anfrage von der Behörde erhalten zu haben und diese zu beantworten. Volkswagen und die Premiumtochter Audi wollten den Vorgang nicht kommentieren. Kartellstrafen können sich in der EU auf bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes belaufen. (APA, 15.3.2022)