Im 22. Wiener Bezirk (Donaustadt) fanden sowohl mengen- als auch wertmäßig die meisten Verbücherungen in Wien statt.

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Im Jahr 2021 haben in Österreich Immobilien im Wert von 43,18 Milliarden Euro ihre Eigentümerinnen und Eigentümer gewechselt, das war ein außergewöhnlicher Anstieg von 22,8 Prozent gegenüber 2020 (35,15 Milliarden). Die Zahl der Verbücherungen im Grundbuch stieg um zwölf Prozent auf 163.266. Diese Zahlen meldete das Makler-Netzwerk Remax am Mittwoch.

"Dieser immense und außergewöhnliche Wachstumsschub kann als Nachholeffekt samt weiterer kräftiger Umsatzsteigerung interpretiert werden, sofern er sich wirklich als einmalig erweist und sich nicht in den nächsten Jahren wiederholt", sagt Anton Nenning, Head of Research & Communication bei Remax Austria.

Plus bei Wohnungen, ...

Bei Wohnungen gab es ein Plus von 5.733 Einheiten bei den Verbücherungen, bei Stellplätzen ging es um 5.492 nach oben, Grundstücke wurden um 4.403 mehr gehandelt als 2020. Ein Minus gab es nach der Anzahl betrachtet nur bei Kleingärten.

Wohnungen waren auch wertmäßig die größte Kategorie, hier wurden 56.199 Verkäufe um kumuliert 14,92 Milliarden Euro verbüchert. 2020 waren es 50.386 Verkäufe um 12,15 Milliarden Euro.

... Stagnation bei Einfamilienhäusern

Im Segment der Einfamilienhäuser stagnierten die Verkäufe jedoch bei 10.772 Einheiten, das war um genau eines weniger als 2020. Der Verkaufswert stieg jedoch von 3,48 auf 4,11 Milliarden Euro. Auch bei Doppelhaushälften ging die Anzahl leicht zurück, von 2020 auf 2006 Einheiten; der Gesamtwert stieg aber von 540 auf 860 Millionen Euro.

Bei Grundstücken gingen wiederum sowohl die Anzahl als auch der Gesamtwert nach oben: 2020 waren es noch 27.800 Einheiten um 4,03 Milliarden Euro, 2021 dann schon 32.203 Grundstücke mit einem Gesamtwert von 5,18 Milliarden.

Mengenmäßig ist Niederösterreich voran

Ein Fünftel aller gehandelten Immobilien befand sich in Niederösterreich, 17 Prozent in Wien. Wertmäßig lag aber 2021 neuerlich die Bundeshauptstadt voran, von den 43,2 Milliarden Euro Transaktionsvolumen entfielen 12,68 Milliarden auf Wien, das damit auf einen Anteil von 29,4 Prozent kam. Niederösterreichs Anteil lag bei 6,79 Milliarden Euro bzw. 15,7 Prozent.

Oberösterreich schaffte mit fünf Milliarden Euro Rang drei vor Tirol mit 4,93 Milliarden. Auch dem Wert der gehandelten Immobilien nach gab es bei allen Bundesländern neue Rekordwerte.

"Markt in neuen Sphären"

Der Immobilienmarkt bewegte sich 2021 damit "in neuen Sphären", wie Remax-Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer urteilt. "Die steigende Inflation, die fehlenden attraktiven alternativen Geldanlagemöglichkeiten und das weiterhin historisch niedrige Zinsniveau sorgen dafür, dass sich Immobilien – nicht nur bei Eigennutzern – weiterhin großer Beliebtheit erfreuen."

In Wien hat sich das Transaktionsgeschehen mittlerweile großteils in die Flächenbezirke Donaustadt, Floridsdorf und Favoriten verlagert. In diesen drei Bezirken fanden 2021 mehr Verkäufe als in der umsatzschwächeren Hälfte der Wiener Bezirke zusammen statt.

Mit 3.379 Einheiten führte die Donaustadt die Wiener Mengenstatistik – wie schon in allen Jahren seit 2017 – an, im zweitplatzierten Floridsdorf gab es 2.762 Verkäufe, in Favoriten waren es 2.460. Auch nach Transaktionswerten betrachtet führte der 22. Bezirk das Ranking an, die 1,204 Milliarden Euro waren laut Aussendung hier ebenso ein neuer Spitzenwert wie in den meisten anderen Wiener Bezirken. (mapu, 16.3.2022)