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Zum Abschluss ein Sieg.

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Eine Kugel als Lohn.

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Mit Aleksander Aamodt Kilde hat Norwegen erstmals seit Kjetil Jansrud 2015 wieder einen Gewinner der Abfahrtswertung im alpinen Ski-Weltcup. Kilde rettete beim letzten Rennen in Courchevel als Vierter 13 Punkte von seinem Polster auf Beat Feuz. Der Olympiasieger aus der Schweiz belegte am Mittwoch den dritten Platz. Es gewann Vincent Kriechmayr, für den es der zweite Saisonsieg nach Wengen war. Der Oberösterreicher verhinderte auch den ersten Abfahrtssieg von Marco Odermatt.

Kriechmayr war um 0,34 Sekunden schneller als der Schweizer, der bereits als Weltcup-Gesamtsieger feststeht. Feuz hatte eine halbe Sekunde Rückstand auf den Österreicher, bei Kilde waren es 0,85. Alle übrigen Läufer dahinter lagen im WM-Ort von 2023 über eine Sekunde zurück.

Höhepunkt

Aus Kriechmayrs Sicht bekam eine für ihn durchwachsene Saison noch einen späten Höhepunkt. Bei den Olympischen Spielen in Yanqing lief es für den 30-Jährigen nicht nach Wunsch, er kehrte ohne Medaille zurück. Immerhin hat der Doppel-Weltmeister als einziger Österreicher bisher in dieser Saison zwei Rennen gewonnen.

"Die Saison war nicht ganz das, was ich erwartet habe nach der letzten. Ich habe versucht, heute alles reinzulegen, was ich drauf habe. Das ist mir sehr gut gelungen", kommentierte Kriechmayr seinen insgesamt elften Sieg im Weltcup. "Letzte Saison habe ich doch eine Kugel geholt, habe Medaillen holen dürfen bei einer Weltmeisterschaft. Natürlich setzt man sich dann ein bisschen andere Ziele. Es wird einem nichts geschenkt."

Daniel Hemetsberger (+1,31) beendete seine Saison mit einem fünften Platz, Daniel Danklmaier (+1,76) kam auf Position neun. Matthias Mayer, Otmar Striedinger und Max Franz landeten auf den Rängen 12, 14 und 15. Bis zu Platz 15 gibt es beim Weltcupfinale noch Punkte.

Schrecksekunde

Mayer verpasste mit einer Schrecksekunde eine bessere Platzierung und damit Platz drei in der Disziplinwertung. "Schade Marmelade", sagte der Kärntner im Ziel. "Es war jetzt nicht gefährlich in dem Sinn, aber es war einfach ein blöder Fehler, der natürlich sehr viel Zeit gekostet hat. Ich hätte gerne noch mitgekämpft, aber mit so einem Fehler..." Für Hemetsberger war es "ein perfekter Abschluss". "Ich habe gekämpft wie ein Löwe heute mit allem, was ich gehabt habe. Der weiche Untergrund, besser gesagt das Nasse ist brutal schwer zum Skifahren." Die Saison sei für ihn "superobermegageil" verlaufen.

Für Kilde ist es die dritte kleine Kristallkugel, nachdem er in diesem Jahr sowie 2015/16 den Super-G-Weltcup für sich entschieden hat. Den Gesamtweltcup gewann er vor zwei Jahren. "Ich bin richtig glücklich", meinte der Norweger. Im Ziel habe er schon Feuz gratulieren wollen, realisierte dann aber, dass drei Zehntel Rückstand auf den Schweizer für ihn reichen könnten. "Unglaubliche Saison! Den Kampf bis zum Ende finde ich richtig geil und cool. Jetzt stehen wir hier mit zwei Kugeln – ich verstehe das nicht." (APA, 16.3.2022)

Ergebnisse der Weltcup-Abfahrt der alpinen Ski-Männer am Mittwoch in Courchevel:

1. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:50,43
2. Marco Odermatt (SUI) 1:50,77 +0,34
3. Beat Feuz (SUI) 1:50,97 +0,54
4. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1:51,28 +0,85
5. Daniel Hemetsberger (AUT) 1:51,74 +1,31
6. Dominik Paris (ITA) 1:51,97 +1,54
7. James Crawford (CAN) 1:52,02 +1,59
8. Ryan Cochran-Siegle (USA) 1:52,06 +1,63
9. Daniel Danklmaier (AUT) 1:52,19 +1,76
10. Travis Ganong (USA) 1:52,23 +1,80
11. Matteo Marsaglia (ITA) 1:52,30 +1,87
12. Matthias Mayer (AUT) 1:52,53 +2,10
Dominik Schwaiger (GER) 1:52,53 +2,10
14. Otmar Striedinger (AUT) 1:52,65 +2,22
15. Max Franz (AUT) 1:52,73 +2,30
16. Romed Baumann (GER) 1:53,09 +2,66
17. Johan Clarey (FRA) 1:53,17 +2,74
18. Stefan Rogentin (SUI) 1:53,31 +2,88
19. Bostjan Kline (SLO) 1:53,39 +2,96
20. Bryce Bennett (USA) 1:53,74 +3,31
21. Christof Innerhofer (ITA) 1:53,77 +3,34
22. Cameron Alexander (CAN) 1:54,13 +3,70
23. Josef Ferstl (GER) 1:54,17 +3,74
24. Martin Cater (SLO) 1:54,38 +3,95

Ausgeschieden: Niels Hintermann (SUI)

Anm.: Weltcup-Punkte beim Finale nur für die Top 15.

Gesamtwertung (nach 34 Rennen):

1. Marco Odermatt (SUI) 1459
2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1100
3. Henrik Kristoffersen (NOR) 874
4. Matthias Mayer (AUT) 858
5. Beat Feuz (SUI) 794
6. Vincent Kriechmayr (AUT) 740
7. Dominik Paris (ITA) 662
8. Manuel Feller (AUT) 627
9. Lucas Braathen (NOR) 551
10. Alexis Pinturault (FRA) 513
11. Loic Meillard (SUI) 496
12. Niels Hintermann (SUI) 492
13. Atle Lie McGrath (NOR) 402
14. James Crawford (CAN) 351
15. Ryan Cochran-Siegle (USA) 349

Abfahrt Männer – Endstand nach 11 Rennen:

1. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 620
2. Beat Feuz (SUI) 607
3. Dominik Paris (ITA) 522
4. Marco Odermatt (SUI) 517
5. Matthias Mayer (AUT) 508
6. Vincent Kriechmayr (AUT) 465

7. Niels Hintermann (SUI) 432
8. Daniel Hemetsberger (AUT) 346
9. Johan Clarey (FRA) 301
10. Ryan Cochran-Siegle (USA) 230
11. Travis Ganong (USA) 211
12. Bryce Bennett (USA) 206
13. Otmar Striedinger (AUT) 202
14. Max Franz (AUT) 195
15. Daniel Danklmaier (AUT) 181

weiter:
46. Christian Walder (AUT) 14
53. Stefan Babinsky (AUT) 5

Mannschaft Männer (34):

1. Österreich 5137
2. Schweiz 5028
3. Norwegen 3674
4. Italien 2474
5. Frankreich 2031
6. Deutschland 1519
7. USA 1308
8. Kanada 1039
9. Slowenien 541
10. Kroatien 437

Nationencup (67):

1. Österreich 9732
2. Schweiz 9071
3. Italien 5991
4. Norwegen 5195
5. Frankreich 3635
6. USA 3328
7. Deutschland 2390
8. Kanada 1862
9. Slowenien 1566
10. Schweden 1321