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Die Wahrscheinlichkeit für Frauen und Kinder, während einer Klimakatastrophe zu sterben, sei bis zu 14-mal höher als für Männer, hieß es seitens der Uno.

Foto: AP / Farah Abdi Warsameh

Wien / New York – Es brauche mehr Frauen an Schalthebeln, um den Klimawandel erfolgreich zu bekämpfen, so der Tenor beim Start der 66. Jahrestagung der Uno-Frauenstatuskommission (Commission on the Status of Women oder CSW) in New York. Die Konferenz, zu der auch Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) anreiste, sollte heuer zwar im Zeichen der Gleichstellung im Kontext von Klimawandel und Umweltkatastrophen stehen, blieb jedoch weitgehend vom Krieg in der Ukraine überschattet.

Frauen deutlich gefährdeter

In seinem Eröffnungsstatement kritisierte Uno-Generalsekretär António Guterres, dass Frauen und Mädchen von der Klimakrise, von Verschmutzung und vom Verlust an Biodiversität am meisten gefährdet seien. Die Wahrscheinlichkeit für Frauen und Kinder, während einer Klimakatastrophe zu sterben, sei bis zu 14-mal höher als für Männer. Frauen würden überall gegen den Klimawandel aktiv werden, gleichzeitig aber von den Räumen, in denen dahingehend Entscheidungen getroffen werden, großteils ausgeschlossen werden. Deshalb würden auch ihre Interessen unberücksichtigt bleiben. Für eine nachhaltige Zukunft brauche es Frauen und Mädchen an vorderster Front, zeigte sich Guterres überzeugt.

Es sei eine "absolute Notwendigkeit", dass Frauen in Führungspositionen vertreten sind und mitentscheiden, sagte auch Frauenministerin Raab beim Gespräch mit der APA in New York. Die Ministerin nahm bei der Konferenz unter anderem an Ministertreffen, Side-Events sowie bilateralen Gesprächen mit Funktionären von Uno-Organisationen und Politikern – meist zum Thema Ukraine – teil. Österreichs Bemühungen, mehr Frauen in Mint-Berufe zu bringen, stellte sie bei ihrer Rede vor der CSW vor. Dieses Ziel sei auch im Zusammenhang mit der Klimathematik relevant; Frauen in Mint-Branchen würden zur Entwicklung von Technologien für den Kampf gegen den Klimawandel beitragen, so Raab.

Tagung bis 25. März

Die Frauenstatuskommission der Vereinten Nationen gibt es seit 1946, sie ist die globale politische und intergouvernementale Hauptinstitution, die ausschließlich der Geschlechtergleichstellung und der Stärkung von Frauen gewidmet ist. Sie hat 45 Mitglieder, diese werden nach regionalen Gesichtspunkten für vier Jahre gewählt. Acht Sitze – von denen Österreich von 2021 bis 2025 einen innehat – stehen der Western European and Others Group zu. Die Tagung startete am 14. März und endet am 25. März, sowohl Repräsentanten der Uno-Mitgliedsstaaten als auch NGOs nehmen teil. Bei der Veranstaltung soll wie in jedem Jahr eine Abschlusserklärung entstehen.

Gegenüber der APA hob Raab die Bedeutung der Kommission auf globaler Ebene hervor: Die Gleichstellung befinde sich in verschiedenen Ländern auf sehr unterschiedlichen Levels. "In manchen Ländern kann man als Frau nicht selbst entscheiden, wen man heiratet", nannte sie ein Beispiel. Internationale Konferenzen würden die Möglichkeit bieten, Standards mit gemeinsamen Erklärungen und Initiativen weltweit anzuheben. (APA, 17.3.2022)