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In den vergangenen Monaten wurde die Inflation für viele Menschen im Alltag spürbar.

Foto: REUTERS/DADO RUVIC

Wien – Stark gestiegene Energiepreise haben die Inflationsrate im Februar in Österreich im Jahresvergleich auf 5,9 Prozent schnellen lassen. Damit hat die Teuerung den höchsten Wert seit August 1984 erreicht, als die Inflationsrate 6,0 Prozent betrug, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit. Starke Preistreiber sind die weiterhin hohen Spritpreise und die Haushaltsenergie.

Diesel verteuerte sich im Februar im Jahresabstand um fast ein Drittel, Superbenzin um mehr als ein Viertel. Der Arbeitspreis für Gas stieg um satte 70 Prozent. Bei Strom erhöhten sich die Preise im Vergleich zu Februar 2021 um mehr als ein Fünftel. Heizöl verteuerte sich um fast 50 Prozent. "Ohne die Preissteigerungen in diesen Bereich hätte die Inflationsrate 3,8 Prozent betragen", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Auch in gesamter Eurozone Steigerung von 5,9 Prozent

Die rasant steigende Energiepreise treiben gleichzeitig die Inflation in der gesamten Eurozone auf ein Rekordhoch. Auch hier steigen im Februar die Verbraucherpreise um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag auf Basis endgültiger Daten mitteilte. In einer früheren Schätzung von Anfang März war nur von 5,8 Prozent die Rede. Im Jänner lag die Teuerung bei 5,1 Prozent.

Die Inflationsrate schießt damit immer weiter über die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent hinaus. Die EZB hat vor diesem Hintergrund beschlossen, ihre milliardenschweren Anleihenkäufe schneller zurückzufahren und im Sommer ganz auslaufen lassen, wenn es der Inflationsausblick erlaubt. Damit wäre der Weg frei für eine Zinswende, die die US-Notenbank Fed bereits am Mittwoch vollzogen hat. Ähnlich wie in Europa ist auch dort Energie ein starker Preistreiber. Durch die Folgen des Ukraine-Krieges dürfte sich der Auftrieb noch verstärken.

In der Eurozone verteuerte sich Energie im Februar um 32,0 Prozent, nach 28,8 Prozent im Jänner. Unverarbeitete Lebensmittel kosteten 6,2 Prozent mehr. Die Preise für Industriegüter ohne Energie gingen um 3,1 Prozent nach oben, während Dienstleistungen 2,5 Prozent teurer waren als vor Jahresfrist. (APA, 17.3.2022)