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Ist nach schwieriger Zeit wieder optimistisch, auch was das Kerngeschäft im Öl- und Gasbereich betrifft: Gerald Grohmann, Vorstandsvorsitzender von Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment (SBO).

Foto: reuters/bader

Wien – Der Ölfeldausrüster Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) mit Sitz in Ternitz in Niederösterreich will mit einem neuen Geschäftsbereich seine Zukunft absichern. "Obwohl Öl und Gas voraussichtlich noch Jahrzehnte gebraucht werden, wollen wir 2030 rund die Hälfte des Umsatzes mit Greentech machen", sagte Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann bei der Bilanzpräsentation am Donnerstag.

Schon jetzt liefert SBO außer Edelstahlrohre, Gestänge und Bohrmotoren auch im 3D-Druckverfahren hergestellte Teile für die US-Raumfahrt und verfügt auch über Know-how bei Kompositwerkstoffen. Der neue Geschäftsbereich, der noch keinen Namen hat, könnte Unternehmen adressieren, die im Bereich Geothermie tätig sind oder sich mit der Herstellung synthetischer Kraftstoffe, sogenannter E-Fuels, beschäftigen. "Wir sind am Sondieren", sagte Grohmann.

Zukauf soll gleich profitabel sein

Der Einstieg in den neuen Geschäftsbereich soll über ein oder zwei Zukäufe in Europa oder Nordamerika erfolgen. An die 300 Millionen Euro habe man in der "Kriegskasse", auch den Kapitalmarkt könne man bei Bedarf anzapfen, sagte Grohmann. Der Anspruch sei, mit dem neuen Geschäftszweig von Beginn an ähnlich profitabel zu sein wie im Kerngeschäft.

Apropos Kerngeschäft: Nach dem Corona-bedingten Einbruch 2020 infolge stark zurückgenommener Bohraktivitäten hat SBO 2021 den Turnaround geschafft. Nach einem Verlust von 28 Millionen konnte das Unternehmen 2021 einen Gewinn (Ebit) von 28 Millionen Euro schreiben. Möglich gewesen sei das unter anderem durch Kostendisziplin und Produktionsoptimierungen. Und: Die 28 Millionen Euro Verlust 202o waren durch Einmaleffekte wie Wertberichtigungen "verfälscht".

"Bleiben in Sibirien tätig"

Kräftig gestiegen ist der Auftragseingang – von 235 Millionen 2020 auf 343 Millionen im Vorjahr. Ein Teil davon werde heuer umsatzwirksam. Insgesamt beobachte man bei Kunden wie Schlumberger und Halliburton die Tendenz, im Auftrag von deren Kunden, wo immer es geht, außerhalb Russlands nach Öl und Gas zu bohren. Solange ihre Kunden in Russland engagiert seien, bleibe man selbst auch dort. SBO hat eine Supportfirma in Sibirien, sie mache einen Umsatz im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. (Günther Strobl, 17.3.2022)