Die Sängerin Monika Ballwein lebt mit ihrem Sohn in einer Dachgeschoßwohnung in Wien-Hietzing. Die Umstellung vom Altbau mit hohen Räumen auf den Neubau ist ihr nicht ganz leichtgefallen.

"Seit einer Trennung vor eineinhalb Jahren wohne ich mit meinem Sohn Noah in der Wohnung einer Freundin im 13. Bezirk. Sie hat die Wohnung aus den 1980er-Jahren umgebaut, ihr einen offenen Grundriss verpasst und sie auch sonst sehr schön gestaltet. Die Schmetterlingstapete und die goldene Wand stammen auch von ihr, die hab ich natürlich gelassen, weil sie wunderschön sind.

Monika Ballwein in ihrer Wohnung im 13. Bezirk in Wien, in der sie seit eineinhalb Jahren wohnt.
Foto: Lisi Specht

Seit ich in Wien lebe, habe ich immer in einem Altbau gewohnt. Ich liebe die hohen Räume. Die Umstellung auf diesen Neubau war also enorm. Dafür bin ich jetzt im Dachgeschoß, hab viel Licht und einen super Ausblick. Ich fühle mich hier superwohl und mein Sohn auch.

Die Möbel sind noch ein bisschen zusammengestoppelt. So ist das nach einer Trennung. Mit den Dachschrägen hat auch nicht alles reingepasst. Den Couchtisch von Boconcept hab ich immer geliebt, darum hab ich ihn mir für diese Wohnung gleich noch einmal gekauft. Und ich habe in ein gutes Sofa von Interio investiert. Meine Möbel sollen schön, aber auch funktionell und gemütlich sein.

Einige stehen auch in meinem Haus in meiner Heimatgemeinde Pyhra bei St. Pölten, das ich schon mit 22 gebaut habe. Ich hab dort auch kurz gewohnt, aber immer in Wien gearbeitet. Das Pendeln ist mir auf die Dauer zu anstrengend geworden, vor allem weil ich keinen typischen Nine-to-five-Job habe und Konzerte immer am Abend stattfinden. Ich nutze mein Haus jetzt als Wochenendhaus – und ein bisschen auch als Lager, um all meine Kleidung und Bühnengarderobe und meine 300 Paar Schuhe unterzubringen. Das würde hier nicht reinpassen.

"Die Möbel sind noch ein bisschen zusammengestoppelt", sagt Monika Ballwein.
Foto: Lisi Specht

Diese Wohnung hat circa 130 Quadratmeter. Das größere Zimmer hat mein Sohn gekriegt, er ist 14 und braucht den Platz. Er sagt immer: "Wir haben so viele Sitzmöglichkeiten." Am Abend sitze ich zum Beispiel gern auf meinem Sofa, in der Früh sitze ich in der Küche und genieße beim Frühstück die Morgensonne. Ein Lieblingsplatz ist auch der Oma-Sessel vor dem Kamin, von dem aus ich gern in die Flammen schaue und abschalte.

Meine Teppiche habe ich schon ganz lange. Ein Perser begleitet mich schon seit 30 Jahren. Bevor ich gesungen habe, hatte ich auch kurz mal einen normalen Beruf als Angestellte. Ich war gleich nach der Matura bei Leiner/Kika im Einkauf. Und da hab ich diesen Teppich erstanden, der für mich damals schon sehr teuer war.

Als Waage ist es mir wichtig, dass es ästhetisch bleibt. Ich bin ein kantiger Typ, mag kein zu verspieltes oder liebliches Zeug. Das einzige Runde, das ich habe, sind zwei kleine Beistelltische, die ich geschenkt bekommen habe, sonst ist bei mir alles eckig. Auch in der Musik ist man entweder "square" oder "round". So ist das für mich auch beim Wohnen.

Möbel müssen für sie funktionell und gemütlich sein. Einige ihrer Möbel stehen aber auch in ihrem Haus in der Nähe von St. Pölten.
Foto: Lisi Specht

Ich bin hier immer am Tun und Verändern. Der Hängesessel wird irgendwann wieder auf den Balkon wandern, die Wand beim Esstisch bekommt eventuell noch Farbe. Und vielleicht kommt dort oder da noch ein neuer Kasten oder eine neue Kommode dazu. Dann schaut gleich wieder alles anders aus. In den nächsten Wochen hab ich neben "Starmania" dafür aber gar keine Zeit.

Normalerweise habe ich hier auch liebend gern Gäste. Ich bin das von zu Hause gewohnt. Wir waren vier Kinder, sind auf einem Bauernhof aufgewachsen und hatten immer viele Gäste. Die Speisekammer war knackevoll, und meine Mama hat immer gebacken, weil es könnte ja spontan Besuch kommen. Und das war auch immer so. Die Gastfreundschaft unseres Hauses war bekannt, alle sind immer gern sitzen geblieben und haben geplaudert. Unser Familienverbund ist sehr stark, darum habe ich viele Erinnerungsfotos aufgestellt.

Ich glaube nicht, dass ich ewig hier wohnen werde. À la longue möchte ich eine große Altbauwohnung oder ein Haus mit Garten, am liebsten im 13. Bezirk, weil ich das dörfliche Miteinander sehr schätze. Aber das ist derzeit wohl nicht erschwinglich. Doch ich bin da völlig entspannt und lass auf mich zukommen, was das Leben für mich bringt." (21.3.2022)