Ein Fieberthermometer und Schmerzmittel gehören in jede Hausapotheke.

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Corona-Neuinfektionszahlen über 50.000 sind aktuell regelmäßig angesagt, an kaum einem Haushalt geht die BA.2-Welle vorüber. Deshalb ist es gut, jetzt seine Hausapotheke aufzufüllen – denn häufig sind die ersten Symptome bereits da, wenn das positive Testergebnis eintrudelt. Rezeptfreie Medikamente können bei leichten Verläufen die Symptome deutlich mildern.

Das gilt allerdings nur für geimpfte Personen, die keiner vulnerablen Gruppe angehören. Ungeimpfte Personen und Menschen mit Vorerkrankungen sollten bei einem positiven Testergebnis immer ihren zuständigen Arzt informieren. Die Allgemeinmedizinerin und zweite Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM), Susanne Rabady, erklärt: "Für Personen aus der Risikogruppe gibt es seit Ende letzten Jahres antivirale Medikamente, die zum Einsatz kommen könnten." Das sind entweder monoklonale Antikörper, die intravenös verabreicht werden, oder auch Tabletten zum Schlucken. Wichtig dabei: Diese Medikamente müssen in den ersten drei bis fünf Tagen der Erkrankung gegeben werden. Danach können sie nicht mehr wirken. "Darum ist eine sofortige Abklärung mit einem Arzt nach einem positiven Testergebnis so wichtig", betont die Allgemeinmedizinerin.

Medikamente für die Hausapotheke

Geimpfte Menschen, die keiner vulnerablen Gruppe angehören, können in den meisten Fällen eine Corona-Infektion gut zu Hause auskurieren. Um für den Fall gerüstet zu sein, empfiehlt es sich, im Vorfeld die Hausapotheke aufzustocken. "Bei Fieber oder Gliederschmerzen helfen Schmerzmittel, die gleichzeitig fiebersenkend wirken. Viele Menschen sind mit solchen Medikamenten vertraut und wissen, welche sie gut vertragen", sagt Rabady. Bei der derzeit vorherrschenden Omikron-Variante schwellen auch häufig die Schleimhäute an. "Nasensprays, die abschwellend wirken, können da Erleichterung bringen." Neben Fieber und Schnupfen verspürt man oft auch Halsschmerzen oder ein unangenehmes Kratzen im Hals. Die Expertin rät: "Bei diesen Symptomen können Lutschtabletten aus der Apotheke helfen."

Aufpassen müssen alle Personen, die dauerhaft Medikamente einnehmen: "Diese Medikamente sollten keinesfalls ohne ärztlichen Rat abgesetzt werden." Deshalb ist es wichtig, immer genügend dieser Arzneimittel für eine mögliche Quarantäne zu Hause zu haben.

Arzneimittel für Kinder

Wenn Kinder im Haushalt leben, lässt sich eine Ansteckung oft nicht vermeiden – vor allem bei recht kleinen Kindern. Bei Ihnen gelten eigentlich fast die gleichen Regeln wie bei den Erwachsenen: Kinder, die nicht zu einer vulnerablen Gruppe gehören, können sich in den meisten Fällen gut zu Hause von einer Corona-Infektion erholen. Kinderärztin Ulrike Hahn aus Wien weiß: "Zum Glück haben die meisten Kinder, die sich mit Corona infizieren, einen milden Verlauf. Es kann Fieber auftreten, gepaart mit Schnupfen, Kopfweh und Gliederschmerzen." In diesem Fall kann man den Kleinen ebenfalls ein fiebersenkendes Schmerzmittel für Kinder geben. Allerdings empfiehlt die Expertin: "Nicht jedes Fieber muss sofort mit Medikamenten gesenkt werden. Erst wenn Schmerzen dazukommen oder die Temperatur über 39,5 ansteigt, sollten fiebersenkende Mittel zum Einsatz kommen."

Auffällig bei der Omikron-Variante: Bei Kleinkindern entsteht oft ein trockener Husten. Gepaart mit einer Entzündung des Kehlkopfes kann sich daraus der sogenannte Pseudokrupp entwickeln. In diesem Fall rät die Kinderärztin: "Wenn die Kinder einen bellenden Husten bekommen, kann ein entzündungshemmendes Medikament helfen." Besonders in der Nacht wird der Husten oft stärker, und die Kinder können sogar Atemnot bekommen. "Im ersten Schritt hilft es, die Kleinen zu beruhigen und sich mit ihnen angezogen vor das offene Fenster zu stellen. Die kühle Luft bewirkt ein Abschwellen des Kehlkopfes", weiß Hahn. "Wenn die Atemnot schlimmer wird, muss allerdings ärztliche Hilfe geholt werden. Dann brauchen die Kinder Cortison zum Inhalieren, um die Atemwege wieder zu befreien."

Und für Erwachsene und Kinder gilt gleichermaßen: viel Flüssigkeit zu sich nehmen und dem Körper wirklich Ruhe gönnen. (Jasmin Altrock, 19.3.2022)