Am Mittwoch feiert der österreichische Regisseur Michael Haneke seinen 80. Geburtstag. Haneke blickt auf eine Karriere mit zwölf Spielfilmen, zahlreichen Filmpreisen, darunter ein Oscar und zwei Goldene Palmen, und den Ruf als ganz besonderer Filmemacher zurück.

Haneke zeigt in seinen Filmen häufig Individuen am Rand der Gesellschaft: In "Die Klavierspielerin" dreht sich alles um Erika Kohut, Klavierlehrerin am Wiener Konservatorium, die nicht nur eine problematische Beziehung zu ihrer Mutter hegt, sondern eine sadomasochistische mit ihrem Schüler eingeht. In "Liebe" porträtiert Haneke ein altes Ehepaar, das nach dem Schlaganfall der Partnerin mit den neuen schwierigen Lebensumständen kämpft.

Gewalt und Imagination

Selten geht man als Zuschauerin oder Zuschauer mit einem guten Gefühl aus einem Haneke-Film. Denn der Österreicher scheut in seinen Filmen nicht vor Gewalt zurück: In "Funny Games" wird eine Familie von zwei jungen Männern als Geisel gehalten und gefoltert, und das auf sehr explizite und zermürbende Weise.

Seine Filme, so Haneke, sollen den Zuschauenden Platz für Imagination lassen. Denn nicht alles wird in seinen Werken erklärt oder aufgelöst. "Ich will [den Zuschauer] dazu nötigen, selber zu denken. Ich will ihn mit Widersprüchen konfrontieren, die er selbst lösen muss. Ich will ihm keine Lösung geben. Weil er dann schlagartig aufhört zu denken", sagte der Regisseur in einem Interview mit der "SZ".

Welcher Film ist Ihr Favorit, und welcher Haneke-Film konnte Sie nicht überzeugen? Stimmen Sie ab! (rec, 21.3.2022)