Das nächste "Assassin's Creed" könnte von der neuen Technologie profitieren.

Foto: Ubisoft

Lokale Hardware wird immer unwichtiger – da sind sich viele Hersteller einig. Aber während Google mit Stadia und auch Microsoft mit der XCloud vor allem im Streaming von Spielen die Zukunft sehen, will Ubisoft einen anderen Weg gehen und bestimmte Prozesse vom Spielgerät auf externe Serverzentren auslagern.

Ubisoft

Unendliche Leistung

Derzeit findet die Games Developers Conference statt, die jährlich Entwickler in San Francisco versammelt, um über die technische Zukunft der Branche zu sprechen. Der französische Hersteller Ubisoft ließ hier mit ihrer neuen Technologie genannt Scalar – also skalieren" – aufhorchen. Diese würde "Microservice-Architektur" nutzen, die "jede Komponente und jedes System herkömmlicher Spiele-Engines unabhängig voneinander in die Cloud verlagert".

Damit gemeint ist, dass etwa Audio, Physik oder auch die benötigte, künstliche Intelligenz des Spiels nicht mehr auf dem PC oder der Konsole verarbeitet werden müssen, sondern auf quasi unbegrenzt skalierbarer Hardware in Ubisofts Serverzentren ausgelagert werden können. Der Entwickler verspricht dadurch "bisherige Beschränkungen" überwinden zu können und "riesige virtuelle Welten bis hin zu extrem realistischen Simulationen und Umgebungen" erzeugen zu können.

Ein großer Vorteil sei zudem, dass die zusätzliche Rechenpower der Cloud jederzeit aktivierbar sei, das heißt sich in Spielen dazu- oder abschalten kann – je nach Bedarf. Der Spieler würde davon nichts bemerken, verspricht der Entwickler. Die Technik sei zudem Plattformunabhängig, was Ubisoft als Multiplattform-Entwickler in die Karten spielt.

Assassin’s Cloud

Nicht verraten wurde bei der Präsentation, in welchen künftigen Spielen diese Technologie eingesetzt werden soll. Heißester Kandidat ist natürlich das angekündigte Großprojekt Assassin’s Creed Infinity, das laut Gerüchten das größte Assassin’s Creed werden soll, das je entwickelt wurde. Es soll ein Games as a Service werden, also ein Spiel, das über die Jahre mit neuen Inhalten befüllt wird, anstatt alle zwei Jahre einen neuen Teil der Serie zu veröffentlichen.

Geschaffen wurde Scalar in der kürzlich gegründeten Abteilung Production Technology, die derzeit rund 500 Menschen beschäftigt und für die Entwicklung neuer Tools und Technologien verantwortlich ist. Ihren Sitz hat diese Abteilung in Stockholm, zugearbeitet wird aber aus vielen Niederlassungen, etwa Malmö, Budapest oder auch aus dem derzeit geschlossenen Büro in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. (red, 19.3.2022)