In Russland haben Anbieter wie Paypal, Mastercard oder Visa ihre Services eingestellt.

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Am Donnerstag kündigte der US-Konzern Paypal an, ihren Service in der Ukraine kurzfristig zu erweitern. Während man bisher in dem derzeit im Krieg befindlichen Land via Paypal nur Geld ins Ausland überweisen konnte, darf jetzt auch auf Konten innerhalb des Landes überwiesen werden. Damit reagierte man auf die Bitte der ukrainischen Regierung, die Zahlungsanbieter zu diesem Schritt aufgefordert hatte.

Gebührenfrei

Mit dieser Erweiterung ist es zudem ab sofort möglich, dass ukrainische Kunden, die Geld in ihr Paypal-Wallet erhalten, dieses Geld von dort auf das eigene Bankkonto überweisen können. Dazu ist eine Verknüpfung mit einer Kreditkarte von Mastercard oder Visa nötig. Für sämtliche Transfers auf ukrainische Paypal-Konten bis zum 30. Juni will der Konzern zudem keine Gebühren verrechnen. Auch der internationale Überweisungsdienst Xoom will sich diesem Schritt anschließen und aktuell auf Transaktionsgebühren verzichten.

"Wir glauben, dieser Service wird dabei helfen, dass die Menschen in der Ukraine Geld von Freunden und Verwandten schnell und unkompliziert erhalten können", schrieb Paypal in einer Stellungnahme. Auch Flüchtlinge könnten so Geld abheben, egal wo sie sich gerade befinden. Geld könne zudem in vier verschiedenen Währungen gesendet und erhalten werden, darunter US-Dollar und Euro. Der Vize-Premier der Ukraine, Mykhailo Fedorov, bedankte sich auf Twitter für den Schritt. "Willkommen in der Ukraine", schrieb er kurz nach der Ankündigung.

In Russland hatte Paypal ihre Aktivitäten bereits Anfang März eingestellt, genau wie Mastercard und Visa.

Hilfe für die Ukraine

In den letzten Wochen hatten sich zahlreiche Firmen und Institutionen darum bemüht Wege zu finden, die Menschen in der Ukraine finanziell zu unterstützen. Brian Chesky, der CEO von Airbnb, verkündete etwa, dass auf seiner Plattform zunehmend Leute Airbnbs in der Ukraine buchen und bezahlen würden, ohne die Absicht zu haben dorthin zu reisen. Dazu kamen Spendenaufrufe in den verschiedensten Branchen und auch in Form von Kryptowährungen fanden Überweisungen in die Ukraine statt. (red, 19.3.2022)