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Obwohl die Indoor-Maskenpflicht kommende Woche bundesweit wieder eingeführt wird, bleibt man in den Schulen bei den zuletzt gelockerten Maskenregeln, sie muss momentan am Sitzplatz nicht getragen werden. Auch am Testregime soll sich – obwohl die Tests ja bundesweit ab 1. April limitiert werden – vorerst nichts ändern, sagte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Sonntag in der ORF-"Pressestunde".

Allerdings soll das erst einmal nur bis Ostern – die Ferien beginnen am 9. April – gelten. Wie es danach weitergeht, ist offen. Wobei Polaschek andeutete, dass es sehr wohl zu Testskürzungen kommen könnte: "Klar ist, wir werden dann nicht mehr so intensiv testen", sagte er.

Wie DER STANDARD berichtete, gab es schon vergangene Woche entsprechende Pläne. Demnach dürften nach den Osterferien Schülerinnen und Schüler nur noch zwei- statt wie bisher dreimal die Woche getestet werden. Ab dem 25. April soll auf einen PCR-Test pro Woche umgestellt werden. Antigentests sollen in Schulen dann gar nicht mehr zum Einsatz kommen. Aus dem Bildungsministerium wurde das noch nicht offiziell bestätigt.

20.000 infizierte Schülerinnen

Auch an der Präsenzpflicht, die seit Ende Februar in den Schulen wieder gilt, will Polaschek festhalten, die habe sich bewährt. Momentan seien 20.000 Schülerinnen und Schüler infiziert, 1.200 Klassen seien im Distance-Learning, neun Schulen seien geschlossen, sagte der Bildungsminister.

Ob Lehrerinnen und Lehrer bald auch mit einer Infektion arbeiten dürfen – wie es ja momentan im Pflegebereich angedacht wird –, ließ Polaschek offen. Da müsse man sensibel vorgehen und sich "überlegen ob es gut ist, dass Kinder mit Lehrern und Lehrerinnen in Kontakt sind, die positiv sind". Das sei eine Entscheidung, die die Gesundheitsbehörden zu treffen hätten. Einer partiellen Impfpflicht nur für Lehrpersonal erteilte Polaschek eine Absage.

Opposition "fassungslos"

Wenig bis gar nicht begeistert von Polascheks Plänen zeigt sich die Opposition: SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler war ob des Auftritts des Ministers "fassungslos". "Minister Polaschek ist einfach auf nichts vorbereitet, hat auf nichts eine Antwort und für nichts einen Plan", lautete ihre Einschätzung. Praktisch identisch war der Eindruck des freiheitlichen Bildungssprechers Hermann Brückl: "Polascheks Motto lautet: Ich weiß, dass ich nichts weiß." Der Minister habe alle Verantwortung auf den Gesundheitsminister geschoben.

Wenig Begeisterung herrschte auch bei den Neos: "Es ist erschreckend, wenn ein Bildungsminister kein einziges bildungspolitisches Anliegen hat und darüber hinaus auch bei jeder akuten Herausforderung ein Plan fehlt", meinte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre in einer Aussendung. (elas, 20.3.2022)