Nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sorgte der dortige Digitalisierungsminister Mychajlo Fedorow mit einem ungewöhnlichen Aufruf für Schlagzeilen: Er bat Hacker aus der ganzen Welt, sich zu einer IT-Armee zusammenzuschließen, um russische Ziele anzugreifen.

Eine Gruppe ukrainischer Softwareentwickler aus Lwiw hat dafür eine clevere Lösung gefunden. Sie hat das Browserspiel Play for Ukraine entwickelt, bei dem sich alle Besucherinnen und Besucher spielerisch an Cyberattacken auf russische Webseiten beteiligen können.

Besucht man die Website, sieht man schnell: Das Spiel gleicht eins zu eins dem beliebten Puzzlespiel "2048", wie auch die Nachrichtenplattform "Fast Company" anmerkt. Der Unterschied zur Smartphone-App: Neben dem Unterhaltungsfaktor soll jeder Zug bei DDoS-Attacken auf russische Webseiten helfen, heißt es in der Beschreibung.

Crowdsourcing

Auf wen die Angriffe abzielen, wird nicht erläutert. Dazu heißt es in den FAQ: "Wir wollen dem Feind unsere spezifischen Ziele nicht verraten, daher wird die Liste der Websites nicht veröffentlicht." Unter anderem greife man jedoch Ziele an, die die ukrainische Armee für Hacker veröffentlicht hat. Laut dem Bericht sagen die Entwickler zudem, dass ihr Spiel von der ukrainischen Cyberpolizei verifiziert wurde.

Anstatt sich Kontrolle über zahlreiche Computer zu verschaffen, setzt Play for Ukraine also auf freiwilliges Crowdsourcing, um DDoS-Attacken zu starten. Laut "Fast Company" soll ein einzelner User bis zu 20.000 Serveranfragen pro Spielstunde schicken können. (red, 21.3.2022)