
Der Konzern Equinor stellte die Produktion auf einer Ölplattform vorsorglich ein – Schäden seien aber nicht gemeldet worden (Symbolbild).
Norwegen hat in der Nordsee das voraussichtlich größte Erdbeben seit Jahren verzeichnet. Es ereignete sich nach Angaben der seismologischen Forschungseinrichtung Norsar Montagfrüh etwa 160 Kilometer westlich der norwegischen Westküste. Seine Stärke wurde von dem Institut zunächst mit 4,7 angegeben, während das Nationale Seismische Netzwerk auf 4,4 bis 4,5 kam.
Keine Tsunami-Gefahr
In norwegischen Medien war unter Berufung auf Zahlen des Seismologischen Zentrums Europa-Mittelmeer (EMSC) auch von einer Stärke von 5,1 die Rede. Den Berichten zufolge war die Erschütterung noch in weiten Teilen der Provinz Vestland zu spüren gewesen. Die geschäftsführende Norsar-Direktorin Anne Strömmen Lycke sagte dem Sender NRK, es handle sich um das kräftigste registrierte Beben in der Nordsee seit 1989. Sorgen vor größeren Schäden oder einem Tsunami gab es demnach aber nicht.
Der norwegische Konzern Equinor entschloss sich, die Produktion auf einer Ölplattform in der Umgebung vorsorglich einzustellen. Man habe das Beben auf der Nordseeplattform Snorre B gespürt, Schäden auf der Anlage oder am Meeresgrund in dem Gebiet seien aber nicht gemeldet worden, teilte ein Equinor-Sprecher mit. Dem Personal gehe es gut, die Stimmung sei ruhig. Es liefen nun Untersuchungen des Meeresbodens. "Wenn wir sicher sind, dass die Bedingungen für den normalen Betrieb sicher sind, dann werden wir die Produktion wiederaufnehmen", schrieb der Sprecher. (APA, 21.3.2022)