Entwickelte Windows 1.0 mit: Games-Veteran Gabe "GabeN" Newell.

Foto: Twitter/Lucas Brooks

Die Osterzeit naht in Windeseile. Das bezeugen auch Schokohasen und diverse andere dem Fest gewidmete Süßigkeiten, die seit geraumer Zeit in den Supermärkten locken. Wenn es um Ostereier geht, dann bietet die Softwareindustrie aber traditionell ganzjährige Möglichkeiten zur Suche an.

Die Rede ist freilich von "Eastereggs", unter denen man in diesem Kontext absichtlich versteckte Inhalte und Funktionen findet. Dazu gehören etwa Geheimräume in Shootern, ebenso auch in Microsofts Office integrierte Minigames. Mitunter sind die virtuellen Eier aber so gut untergebracht, dass es eine gute Weile dauert, bis sie entdeckt werden. Im neuesten Fall zum Beispiel 37 Jahre.

Der Fund betrifft keine geringere Software als die erste Ausgabe von Microsofts Windows, die im November 1985 auf den Markt kam. Damals noch gestartet als eines von vielen Betriebssystemen, die um die Gunst der Kundschaft ritterten, sollte sich Windows in den frühen 1990ern als bis heute unumstrittener Platzhirsch der Desktopsysteme einzementieren.

Forciertes Osterei

Der selbsterklärte "Windows-Fan" Lucas Brooks hat in dem Betriebssystem-Oldie nun einen versteckten Dialog gefunden. Entdeckt hat er ihn allerdings nicht auf konventionelle Weise durch das Herumklicken in Menüs und Elementen der Bedienoberfläche. Sondern er hat bei der Untersuchung der Dateien der Software festgestellt, dass besagtes Fenster existiert, und durch die Manipulation einer Datei nachgeholfen, um es anzeigen zu lassen. Auf welchem Wege man sonst auf den Dialog stoßen würde, weiß er bis heute nicht.

Das Easteregg ist jedenfalls recht schlicht gehalten. Anstelle eines Minispiels oder dergleichen gibt es eine Liste, die lobend jene Menschen erwähnt, die an der Entwicklung von Windows 1.0 beteiligt waren. Darunter finden sich Namen von variierendem Bekanntheitsgrad. Den allermeisten dürfte dürfte aber der Eintrag "Gabe Newell" auffallen.

Vom Windows-Entwickler zum Games-Veteranen

Dieser heuerte 1983 nach einem abgebrochenen Studium bei Microsoft an und blieb 13 Jahre im Konzern. 1996 wechselte er in die Videogames-Branche und gründete gemeinsam mit einem anderen Ex-Microsoftler, Mike Harrington, die Spieleschmiede Valve.

Das Unternehmen machte sich ursprünglich mit den ersten beiden "Half-Life"-Spielen einen Namen. Mit dem Taktik-Shooter "Counter-Strike", das dereinst als Mod für "Half-Life" begonnen hatte, lieferte man in weiterer Folge einen Beweis für die Zukunftsträchtigkeit von Onlinegames und E-Sports. Der Release von "Counter-Strike 1.6" im Jahr 2003 markierte gleichzeitig auch die Geburt der Games-Distributionsplattform Steam.

Der Schritt weg vom Offlinevertrieb auf Datenträgern und hin zum Downloadmodell mit Accountbindung wurde von technischen Problemen und einiger Skepsis begleitet. Letztlich erwies es sich aber als Goldgriff für Valve. Heute ist Steam die weltweit größte Onlinevertriebsplattform für PC-Spiele. (gpi, 21.3.22)