"Sencirk Senegal"
Aus einer Serie von Porträts der Zirkustruppe Sencirk in Dakar, Senegal: "Im Jänner 2021 reiste ich mit einer Schweizer Hilfsorganisation dorthin, um die Übergabe ihrer Spende zu fotografieren: einen Container voller Zirkusausrüstung", berichtet Claudia Gschwend.
Im Jahr 2010 erhielt Sencirk seinen offiziellen Status: Die erste Zirkusschule im Senegal war geboren. Sencirk wurde von Modou Touré gegründet, einem ehemaligen Bettlerkind, das nun anderen in einer ähnlichen Situation helfen möchte. Denn, so schildert Claudia Gschwend: "Jedes Jahr werden viele junge senegalesische Kinder in die Städte geschickt, um den Koran zu studieren, und sehen sich dann gezwungen, auf der Straße um Geld und Essen zu betteln. Das ist einer der Gründe, warum er etwas geschaffen hat, das unglaublich vielen Kindern die Möglichkeit gibt, Selbstvertrauen zu gewinnen und ein paar unbeschwerte Stunden zu verbringen."
Heute sei Sencirk ein sehr wichtiger Ort, fast dreißig Künstler trainierten jeden Tag in dem Zelt in Dakar. "Modou und seine Leute leiten auch viele verschiedene Projekte in Krankenhäusern und in verschiedenen Einrichtungen wie dem L'Empire des Enfants oder La Maison Rose", sagt sie.
Dort leben Frauen mit ihren Kindern, die meist aus einem schwierigen Umfeld kommen. Auch andere Programme mit Straßenkindern oder Minderjährigen aus Koranschulen laufen. Es sei eine Gemeinschaft, die auf Resilienz aufgebaut ist – eine Gruppe junger Menschen, die ein gemeinsames Trauma verarbeiten und durch ihr Potenzial, dieses gemeinsam zu überwinden, gestärkt werden, sagt die Fotografin.