Polizeikommandos am Gelände der Schule in Malmö.

Schweden steht nach der Bluttat an einem Gymnasium unter Schock. Ein 18-jähriger Schüler des Gymnasiums tötete am Montag zwei Lehrerinnen. Bereits zehn Minuten nach den ersten Notrufen am Montag wurde der 18-Jährige festgenommen. Ob und in welcher Verbindung er zu den beiden getöteten Frauen stand, war am Dienstag noch ebenso unklar wie das Tatmotiv.

"Es ist ein ungeheuer trauriger Tag. Gestern sind zwei Menschen an einer Schule hier in Malmö ermordet worden", stellte die lokale Polizeichefin Petra Stenkula am Dienstag auf einer Pressekonferenz fest. "Eine Schule sollte ein sicherer Ort sein, sicher für Schüler und sicher für Lehrkräfte und sicher für Angestellte. Niemand sollte Angst vor Gewalt an einer Schule haben müssen."

Rascher Polizeizugriff

Die Tat wurde am späten Nachmittag verübt. Die Polizei meldete zunächst eine mutmaßlich schwere Straftat, mit der man es an dem Gymnasium im Zentrum der drittgrößten Stadt Schwedens zu tun habe. Um 17.12 Uhr gingen die ersten Notrufe ein, um 17.22 Uhr wurde der Täter festgenommen, wie Stenkula sagte. Beamte hätten den Verdächtigen und zwei verletzte Personen im dritten Stockwerk des Schulgebäudes angetroffen. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter alleine handelte.

Die beiden Verletzten – offenbar die beiden Frauen – kamen per Rettungswagen ins Krankenhaus. Am späten Abend folgte dann das traurige Polizei-Update: Die beiden seien an den Folgen der ihnen zugefügten Gewalt gestorben. Sie waren jeweils zwischen 50 und 60 Jahre alt. Beide waren Mitarbeiterinnen und Lehrerinnen an der Schule, wie die Ausbildungsdirektorin der Stadt Malmö, Anneli Schwartz, am Dienstag an Stenkulas Seite sagte.

Auf dem Schulgelände hielten sich zum Tatzeitpunkt etwa 50 Menschen auf. Berichten zufolge hatten einige Schüler unter anderem für ein Musical geprobt. Ihre Schule gibt es seit über 600 Jahren, rund 1.100 Schülerinnen und Schüler gingen zuletzt auf das Gymnasium.

Bestürzte Ministerpräsidentin

Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson reagierte bestürzt auf die Tat. "Mit großer Sorge und Bestürzung habe ich die Nachricht erhalten, dass gestern zwei Personen nach einem schweren Gewaltverbrechen in einer Schule in Malmö gestorben sind", teilte die Regierungschefin Dienstagfrüh in einem Kommentar an schwedische Medien mit. In Gedanken sei sie bei den Familien und Freunden, aber auch bei allen Schülern und Kollegen an dem Gymnasium.

Der 18 Jahre alte Schüler aus dem nahen Trelleborg hatte kein Vorstrafenregister. Die Polizei macht sich nun daran, mehr über seine Persönlichkeit zu erfahren. Sie beschlagnahmte mehrere Waffen – Schusswaffen waren nicht darunter. Nach Informationen der Zeitung "Aftonbladet" soll er mit einer Axt und einem Messer bewaffnet gewesen sein. (APA, red, 22.3.2022)