Moskau/Kiew – Die russische Zeitung "Komsomolskaja Prawda" führt die aufsehenerregende Veröffentlichung über die Zahl gefallener Soldaten im Ukraine-Krieg auf einen Hackerangriff zurück. Die Webseite sei am Montag attackiert und eine falsche Meldung über den Tod russischer Soldaten veröffentlicht worden, wie der Kreml-Korrespondent der Zeitung, Alexander Gamow, am Dienstag sagte.

Am Montag war auf der Homepage ein Artikel erschienen, demzufolge bisher fast 10.000 russische Soldaten bei der Invasion im Nachbarland ihr Leben gelassen haben sollen. Der Beitrag war nach kurzer Zeit gelöscht worden. Gamow lieferte die Erklärung für die Geschichte, die von zahlreichen westlichen Medien aufgegriffen wurde, in der täglichen Telefonkonferenz des Präsidialamts. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow selbst hatte zuvor erklärt, er könne den Vorfall nicht kommentieren.

Die russische Regierung hüllt sich über die Zahl der gefallenen Soldaten in Schweigen. Moskau hatte Anfang März von 498 toten russischen Soldaten gesprochen, seither aber keine neue Zahlen mehr veröffentlicht. Die ukrainische Seite spricht von mehr als 15.000 gefallenen russischen Kämpfern. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (APA, Reuters, 22.3.2022)