Russland und Belarus sollten nicht mehr an Ausschüssen, zwischenstaatlichen Räten und Programmen der UNO-Kulturorganisation in den Bereichen Kultur, Bildung, Wissenschaft und Informationspolitik teilnehmen dürfen, forderten die Abgeordneten des baltischen EU- und NATO-Landes am Dienstag in Vilnius. (im Bild: Altstadt Vilnius)

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Kiew/Moskau/Vilnius – Litauens Parlament hat sich angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine dafür ausgesprochen, die Beteiligung von Russland und Belarus an den Aktivitäten der UNESCO auszusetzen. Beide Länder sollten nicht mehr an Ausschüssen, zwischenstaatlichen Räten und Programmen der UNO-Kulturorganisation in den Bereichen Kultur, Bildung, Wissenschaft und Informationspolitik teilnehmen dürfen, forderten die Abgeordneten des baltischen EU- und NATO-Landes am Dienstag in Vilnius.

"Vermutlich muss niemandem gesagt werden, wie viel Schaden der Aggressor heute in der Ukraine anrichtet, indem er zivile Objekte zerstört, und welchen Schaden er am kulturellen Erbe anrichtet", sagte Vytautas Juozapaitis, Vorsitzender des Kulturausschusses, bei der Vorstellung der einstimmig angenommenen Entschließung. Darin hielt die Volksvertretung Seimas fest, dass die Zerstörung von kulturellem Erbe und von Bildungs-, wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen ein Kriegsverbrechen sei.

Das litauische Parlament appellierte zudem an die UNESCO, die Sitzung des Welterbekomitees Ende Juni 2022 nicht im russischen Kasan zu veranstalten. "Es ist wohl die höchste Form von Zynismus, wenn ein Angreifer, der kulturelles Erbe, Menschen, Kulturgüter und alle wissenschaftlichen Errungenschaften im wahrsten Sinne des Wortes zerstört, eine so hochrangige Konferenz in seiner Höhle organisiert", sagte Juozapaitis der Agentur BNS zufolge. (APA, 22.3.2022)