Auf Metacritic äußert sich der Frust der Spieler mit einer Wertung von 1,8/10. Die schlechteste Note, die je ein Sony-Spiel auf der Plattform erhalten hat.

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Am Freitag nahm Entwickler Polyphony Digital sein neuestes Rennspiel, "Gran Turismo 7", für fast zwei Tage aufgrund von Wartungsarbeiten offline. Das war vor allem deshalb für viele Spieler ärgerlich, da auch der allein zu spielende Story-Modus damit unzugänglich war. Den richtigen Shitstorm löste dann aber erst ein Update aus, das den Spielern nach der Downtime präsentiert wurde.

Always on

Videospieler sollte man nicht ärgern. Mit unfertigen Spielen oder schlampigen Updates wurden in den letzten Jahren zahlreiche digitale Werke "review-bombed", also auf Wertungsplattformen wie Metacritic mit schlechten Noten abgestraft. Sonys neuestes Spiel "Gran Turismo 7" ist das jüngste Opfer eines solchen Shitstorms. Der von den Kritikern verliehenen, durchaus positiven Durchschnittswertung von 8,7 steht derzeit einer User-Wertung von 1,8 gegenüber. Klickt man sich durch die Kommentare, hat das zwei Gründe, die mit dem zuletzt eingespielten Update zu tun haben.

Da wäre die eingangs erwähnte Zeit, die das Spiel offline war, wodurch kein Modus des Spiels gespielt werden konnte. Besonders bitter für jene, die sich das Rennspiel erst kurz davor gekauft hatten. Damit kocht einmal mehr die "Always-on-Debatte" auf, die zuletzt kaum mehr befeuert wurde. Warum muss ein Spiel in jeder Sekunde Verbindung zum Internet haben, auch wenn man keinen Service nutzt, der eine solche Verbindung benötigt? Zugegeben, dieser Punkt wurde mit dem Verkauf des Spiels mitkommuniziert, wurde aber oftmals übersehen. Meist ist man ja online, aber eben nicht immer. Bei solch langen Wartungsarbeiten fällt es dann natürlich allen Spielern auf.

Ein zweiter Punkt, der im Netz fast noch mehr diskutiert worden ist, sind die im Spiel möglichen Microtransactions, also der Zukauf von Ingame-Währung, um sich auch teurere Autos in "Gran Turismo 7" leisten zu können. Zwar kann man in den Rennen diese Ingame-Währung erspielen, jedoch erfordert es viel Geduld und Zeit, sich ausreichend Geld zusammenzufahren. Das wurde mit dem Update zudem verschärft, da manche Rennen jetzt weniger Geld auszahlen als davor. Da man auch keine Autos verkaufen kann, fühlen sich viele Spieler gezwungen, erneut Geld in das Spiel werfen zu müssen, obwohl es zum Vollpreis verkauft wurde.

Die über 400 Autos zu kaufen kostet entweder sehr viel Zeit oder sehr viel Geld.
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Reale Preise

Kazunori Yamauchi, der Kopf hinter dem Spiel, wusste wohl schon, was kommen würde, und schrieb deshalb bereits am Donnerstag in seinem Blog, dass aufgrund eines Fehlers für das Spiel demnächst Wartungsarbeiten sowohl für Playstation 4 als auch Playstation 5 erforderlich wären. Um die Speicherstände der Spieler zu retten, sei es nötig, das Spiel offline zu nehmen. Zum Thema Microtransactions ergänzte er, dass er sich wünsche, Spieler würden das Spiel auch ohne sie erleben können. Allerdings sei es wichtig für die im Spiel enthaltenen Autos, sich preislich an den Originalen zu orientieren. Das stieß viele Nutzer vor den Kopf, schließlich würde das lediglich das Erspielen der Autos mühsamer und langwieriger machen. (red, 22.3.2022)