Valentino Lazaro und Co sollen in den vierten Topf hüpfen.

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Zürich/Wien – Sollte Österreichs Fußball-Nationalteam das Play-off-Semifinale am Donnerstag in Wales gewinnen, würde die Truppe von Franco Foda bei der Gruppen-Auslosung der WM in Katar aus dem vierten und letzten Topf gezogen werden. Das teilte der Weltverband (FIFA) am Dienstag mit. Die Auslosung der acht Vierergruppen erfolgt am 1. April in Doha. Zu diesem Zeitpunkt werden nur 29 der 32 Starter feststehen, weil auch die Sieger der Interkontinental-Play-offs noch nicht ermittelt sind.

Für die drei ausständigen WM-Teilnehmer, darunter im Erfolgsfall auch Österreich, gibt es Platzhalterlose, die die FIFA allesamt im letzten Lostopf angesiedelt hat. Dabei richtet sich die Befüllung der Töpfe sonst grundsätzlich nach der Weltrangliste. Gastgeber Katar wird ebenso aus dem ersten Topf gezogen wie die sieben besten für das Turnier im November und Dezember qualifizierten Teams des am 31. März veröffentlichten FIFA-Rankings. Ohne das Platzhalterkriterium hätte das ÖFB-Team als aktueller 30. der Weltranglisten auch im dritten Topf landen können.

Fokus Qualifikation

Um das WM-Ticket zu buchen, müsste Österreich nach Wales aber noch ein Heimspiel gegen Schottland oder die Ukraine gewinnen – wegen des Ukraine-Kriegs laut derzeitigem Plan im Juni. "Die Entscheidung wurde aus organisatorischen Aspekten so getroffen und ist der Gesamtsituation, die auch die Verschiebung der Play-off-Spiele zur Folge hatte, geschuldet", erklärte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel in einer Stellungnahme zum Auslosungsprozedere.

"In beiden Fällen mussten sportliche Interessen in den Hintergrund treten, um eine Lösung zu finden. Dass es kein Vorteil ist, ist klar", meinte Schöttel. Man wolle sich aber für die WM qualifizieren. "Darauf liegt momentan unser voller Fokus." Auch ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold äußerte aus organisatorischer Sicht Verständnis für die FIFA-Entscheidung. "Es ist ein Weg, den man gehen kann." Zumal die Situation mit dem Ukraine-Krieg "außergewöhnlich" sei.

Neben Katar, Brasilien und Argentinien dürften fünf europäische Teams im ersten Topf landen. Bei insgesamt 13 europäischen Startern wäre auch ein eigener Europa-Topf für die restlichen acht eine Option gewesen. Diese Vorgehensweise nach Kontinentalverbänden hatte die FIFA aber bereits für die WM 2018 in Russland abgeschafft. Seit damals werden die Lostöpfe nach der Weltrangliste eingeteilt. Ein Kriterium bleibt allerdings bestehen: Maximal zwei europäische Teams dürfen in eine Gruppe gelost werden. (APA, 22.3.2022)