Auch der Glasfaserausbau dürfte mit den neuen Förderungen vorangetrieben werden.

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1,4 Milliarden Euro will die Bundesregierung für den Ausbau von Breitbandinternet in Österreich bis 2026 in Form von Förderungen ausgeben. Nachdem die EU-Kommission ihre Begutachtung der Pläne abgeschlossen und ihr Okay gegeben hat, hat nun die erste von vier Förderrunden begonnen. Der Fokus liegt dabei auf dem Ausbau in ländlichen Gebieten.

Vom Gesamtbetrag bringen die Telekommunikationsfirmen über ihre Beiträge für die Zuteilung von Mobilfunkfrequenzen 389 Millionen Euro selber auf. 891 Millionen kommen aus dem Resilienzfonds der EU. 166 Millionen Euro stammen aus dem Konjunkturpaket.

Open Net, Access, Connect, Gigaapp

660 Millionen Euro stehen für den ersten Call zur Verfügung, erklärte Telekomministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bei einer kurzen Vorstellung der Pläne. 450 Millionen davon gehen in die "Open Net"- und 150 Millionen in die "Access"-Initiative, die sich vor allem an Netzbetreiber und Gemeinden richtet, die Haushalte, Firmen und öffentliche Einrichtungen an Netze anschließen, die Übertragungsgeschwindigkeiten in Gigabit-Höhe unterstützen.

Für das Förderprogramm "Connect" gibt es 50 Millionen Euro. Dieses zielt vor allem auf die Anbindung von kleinen, mittelständischen und Einpersonenunternehmen sowie öffentliche Einrichtungen ab. Erstmals gibt es dabei auch Förderungen für Betriebe aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft.

Zehn Millionen Euro stehen für "Gigaapps" bereit. Hier sollen sich Start-ups, etablierte Firmen und ebenfalls öffentliche Stellen um Förderungen für Anwendungen im Niedriglatenzbereich bewerben können. Dabei geht es etwa um Programme im Bereich der Telemedizin.

Gigabit-Ausbau bis 2030

Die neue Breitbandmilliarde soll, so Köstinger, für mehr Chancengleichheit zwischen Stadt und Land sorgen. 40 Prozent der österreichischen Bevölkerung leben in ruralen Gebieten. Neben der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs soll mit dem Fokus auf den ländlichen Raum auch die Entscheidungsfreiheit über Arbeits- und Wohnort gestärkt werden. Details zu den Förderprogrammen und Fristen wurden auf der Website des Telekomministeriums veröffentlicht.

Die erste Milliarde für den Ausbau von Breitbandinternet wurde 2015 beschlossen. Sie hat laut Angaben des Ministeriums rund 1,1 Millionen Bürgern Zugang zu schnellerem Internet beschert und ein Investitionsvolumen von 2,5 Milliarden Euro ausgelöst. Die türkis-grüne Regierung will bis 2030 einen flächendeckenden Ausbau von Gigabit-Netzen erreichen. (gpi, 23.3.2022)