Eric Demuth (li.) und Paul Klanschek haben Bitpanda im Jahr 2014 gegründet und es als erstes österreichisches Start-up zum Einhorn gemacht.

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Wien – Nicht nur Anforderungen an Angestellte ändern sich laufend, auch Arbeitgeber müssen zunehmend ihr "Angebot" überdenken. Besonders in der Tech-Branche hadern Firmen damit, die passenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden bzw. zu halten.

Die Wiener Investmentplattform Bitpanda wählt nun einen für Österreich ungewöhnlichen Ansatz: Ab 1. April dürfen alle rund 1.000 Angestellten nach eigenem Ermessen unbegrenzt Urlaub nehmen. "Mit unserem neuen Ansatz stellen wir sicher, dass alle die Möglichkeit bekommen, sich nach arbeitsreichen Zeiten eine Auszeit zu nehmen", sagt Bitpanda-Mitgründer Eric Demuth in einer Aussendung.

Der Trend kommt aus den USA, bei Netflix zum Beispiel ist der Modus schon lange Standard, schreibt etwa das Branchenmedium Trending Topics über den neuen Ansatz des ersten österreichischen Start-ups, das den Unicorn-Status erreicht hat. Dabei handelt es sich im Szenesprech um Firmen, die mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet werden.

Geschlechterneutrale Elternzeit

Auch für Jungeltern hat sich Bitpanda etwas überlegt. Sowohl Müttern als auch Vätern stehen 20 Wochen bezahlte Elternzeit zu. Darüber hinaus soll es zwei Wochen Betriebsurlaub geben, und Mitarbeiter bekommen für 60 Arbeitstage die Möglichkeit zu arbeiten, von wo aus sie wollen. Diesbezüglich gibt es jedoch eine Vorgabe: "Um eine effektive Zusammenarbeit zu gewährleisten, müssen jene Mitarbeiter:innen, die von anderen Ländern aus arbeiten, sicherstellen, dass sich 80 Prozent ihrer täglichen Arbeitszeit mit jener ihres Teams überschneiden", heißt es bei Bitpanda.

Über Bitpanda können Kunden Kryptowährungen, Edelmetalle handeln, zudem gibt es sogenannte Bitpanda-Stocks – das sind Verträge, die zugrundeliegende Aktien oder ETFs abbilden. Das Fintech wurde 2014 von Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer gegründet und zählt nach eigenen Angaben mehr als drei Millionen Nutzer. Momentan betreibt das Unternehmen neben dem Hauptsitz in Wien zehn Standorte in Europa, darunter Büros in Amsterdam, Barcelona, Dublin, Berlin und Zürich. (and, 24.3.2022)