Blick in die Rumpelkammer, links das Raucheck, in der Mitte der Hiefler, rechts das kleine Fieberhörndl. Die Route auf das Streitmandl "verschwindet" in das Kar zwischen Hiefler und Fieberhörndl halbrechts (im Bild circa 13 Uhr).

Foto: Thomas Neuhold

Die Abfahrt vom Streitmandl eröffnet fantastische Blicke ins Salzachtal und auf das Hochkönigmassiv.

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Die schmale Scharte zwischen Hiefler und Großem Fieberhörndl ist die Schlüsselstelle der Streitmandl-Tour.

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Das Mittlere Streitmandl mit der unbewirtschafteten Edelweißerhütte.

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Der Schlusspunkt der Rumpelkammer unter den Felsen von Raucheck und Hiefler.

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Meteorologisch ist er bereits einen Monat im Land, astronomisch erst wenige Tage: der Frühling. Für die Skitourengeher und -geherinnen heißt es jetzt meist früh, besser noch sehr früh aus den Federn, um am mittleren bis späteren Vormittag den besten Seidenfirn zu erwischen.

Das Frühjahr ist die Zeit der Harscheisen, der Steilrinnen und der steilen Kare. Gefragt sind klare, kalte Nächte mit entsprechender Abstrahlung und sonnige Vormittage, an denen der Schnee dann mit der Erwärmung als Firn aufgeht. Das Frühjahr ist auch die Zeit des exakten Timings für die Abfahrt: Wer zu früh startet, dem blüht eine pickelhart gefrorene Schneedecke; wer zu spät abfährt, versinkt im bodenlosen Sulz.

Beides ist gefährlich: Ist es hart, kann man im Steilgelände schnell ins Rutschen kommen und dann ungebremst talwärts rasseln. Ist es schon zu spät, dann steigt mit dem Tagesgang auch die Lawinengefahr. Dazwischen liegt für den Firn und das so typische Rauschen unter den Skiern oft nur ein vergleichsweise kleines Zeitfenster.

Rumpelkammer

Klassische Firntouren sind in der ersten Frühlingshälfte meist eher nach Süden ausgerichtet. So wie etwa die Rumpelkammer im Salzburger Tennengebirge. Diese Tour über rund 1.100 Höhenmeter darf man getrost als "mäßig schwierige" Firntour bezeichnen. Sie hat zwar steile Abschnitte, man befindet sich freilich nie im Absturzgelände. Sie endet an den Felsabstürzen zwischen Raucheck und Hiefler auf rund 2.200 Meter.

Knackiges Streitmandl

Ganz anders die gleich nebenan gelegene Route auf das Mittlere Streitmandl (2.360 Meter). Der Anstieg zwischen Hiefler und Großem Fieberhörndl auf das Tennengebirgsplateau ist kurz durchaus knackig, ein Sturz wäre hier im Aufstieg wie bei der Abfahrt fatal; fallweise müssen – je nach Schneelage – hier die Skier auch kurz auf den Rucksack.

Großartiges Szenario

Eines haben die Touren gemeinsam: Das Szenario ist einfach großartig. Die von den hellen Kalkwänden von Raucheck, Hiefler und den Fieberhörndln eingerahmten Schneekare sind idealtypisches Firngelände. Und der Tiefblick bei der Abfahrt ins Salzachtal ist ebenso phänomenal wie der Blick auf den gegenüberliegenden Hochkönig. (Thomas Neuhold, 31.3.2022)