Wien – Die Faktenlage ist klar, sagt Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. "Wir müssen vom Individualverkehr, wie er derzeit ist, wegkommen und haben nicht mehr viel Zeit dafür." Um seine Zusage im Rahmen der Pariser Klimavereinbarung effektiv einzuhalten, müsste Österreich seine CO2-Emissionen bis 2025 um 50 Prozent reduzieren. Das gehe nicht in allen Bereichen, die Industrie etwa tue sich mit der Umstellung schwerer.

Aber gerade im Verkehr sollte das Ziel erreichbar sein. Deshalb sei es so "schlecht", wenn die türkis-grüne Koalition die unökologische Pendlerpauschale nun erhöht und wegen der hohen Spritpreise Autofahrern 400 Millionen Euro mehr auszahlt.

Mehr als Speckgürtelförderung?

Kromp-Kolb war zu Gast beim Videotalk "STANDARD mitreden", bei dem die hohen Spritpreise und die politische Reaktion darauf im Mittelpunkt standen. Mit dabei war der Direktor des ÖAMTC, Oliver Schmerold. Zu Gast war der grüne Budgetsprecher Jakob Schwarz und der Neos-Politiker Gerald Loacker.

Die Regierung hat vergangene Woche ein 2,1 Milliarden Euro schweres Anti-Teuerungspaket vorgelegt. Schon wird der Ruf nach neuen Entlastungen laut. Gewerkschaft, Arbeiterkammer und Unternehmen fordern eine Senkung der Mineralölsteuer. Warum die Grünen sich "dagegen mit Händen und Füßen wehren werden", erklärt Jakob Schwarz im Video.

Sehen Sie dort auch: Warum Neos-Politiker Gerald Loaker den Grünen vorwirft, ein "Autofahrerpaket" geschnürt zu haben, und weshalb ÖAMTC-Chef Oliver Schmerold findet, die Pendlerpauschale sei eben nicht nur eine Speckgürtelförderung und dass Elektroautos das Verkehrsproblem nicht lösen werden. Diskutiert wird auch: Wie könnten Menschen in ländlichen Regionen künftig ohne Auto auskommen? (Video: Gerald Zagler, 27.3.2022)