Franco Foda hat die Mannschaft verloren, sofern er sie überhaupt wirklich erreicht hat.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Österreichs Fußballteam boykottiert die verrückte WM in Katar, das gelang auf beeindruckende Weise. Platz vier in der Qualifikation, ein Armutszeichen. Im Play-off in Wales war dann Endstation, manchmal ist die Welt gerecht. Franco Foda ist nun Geschichte, ein mehr als vier Jahre währendes Missverständnis hat sich erledigt.

Der Vertrag endet am 31. März. Ob er am Dienstag in der sinnbefreiten Partie gegen Schottland noch auf dem Bankerl sitzt, ist auch schon wurscht. Sieht eh keiner, im Happel-Stadion werden rund 2.000 Zuschauer erwartet. Ob die TV-Einschaltquoten jene der "Barbara Karlich Show" erreichen, ist offen und ein Problem des ORF.

Okay, es gab eine gar nicht so schlechte EM-Endrunde, aber die Ära war doch von Langeweile, Plattitüden, Stehsätzen geprägt. "Es kommt auf uns an", "Wir haben Qualität", "Wir sind hochmotiviert". Der Spielstil war mitunter eine optische Beleidigung. Dabei ist die aktuelle Generation durchaus begabt. Foda ließ praktisch nie agieren, er reagierte nur. Und das oft flach.

Der Deutsche hat die Mannschaft verloren, sofern er sie überhaupt wirklich erreicht hat. Wie es nun weitergeht? Ein Nachfolger muss her, Peter Stöger bietet sich an. Es wäre die naheliegendste Lösung. Und vielleicht gar nicht die schlechteste. Abgesehen davon ist alles nur Fußball. Außerdem haben wir Qualität. (Christian Hackl, 25.3.2022)