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Für Wales immer voll da: Gareth Bale.

Foto: Reuters/Childs

Cardiff – Nach dem Jubel über den Doppelpack zum vorletzten Schritt auf dem Weg zur ersehnten WM-Teilnahme hat Gareth Bale mit seinen Kritikern abgerechnet. Weil er für Real Madrid bei stattlichem Gehalt höchstens noch als Teilzeitarbeiter fungiert, hatte ihn die "Marca" vor dem 2:1 gegen Österreich als "walisischen Parasiten" beschrieben. "Es ist widerlich. Sie sollten sich ihrer selbst schämen", sagte der 32-Jährige ruhig, aber bestimmt. "Ich bin nicht aufgeregt, Ende."

Sein traumhaftes Freistoßtor ins Kreuzeck (25.) zur Führung feierte Matchwinner Bale ausgelassen. Nach dem Drehschuss zum 2:0 (51.) klopfte er sich demonstrativ auf das Wappen mit dem roten Drachen auf seiner Brust. Ob er mit dem Jubel eine Botschaft senden wollte? "Nein, ich brauche keine Botschaft zu senden", antwortete der Offensivstar mit einem Lächeln. Nach Schlusspfiff gab es vom Waliser auch Trost für Club-Kollege David Alaba.

"Bale. Go. Home"

Aus Spanien klang die Kritik am Freitag nicht ab. Bale wurde angelastet, eine Rückenblessur vor dem "Clasico" gegen Barcelona vorgetäuscht zu haben. Real verlor die Partie am Sonntag mit 0:4. "Bale. Go. Home. In dieser Reihenfolge" schrieb die Zeitung "AS" in einer Kolumne in Anspielung auf ein Banner (Wales. Golf. Madrid), neben dem sich der Waliser einst lächelnd präsentiert hatte. "Real Madrid wäre stolz auf ihn, wenn da nicht der Fakt wäre, dass er die Mannschaft vor vier Tagen im Stich gelassen hat", stand in dem Artikel. Die in Barcelona ansässige "Mundo Deportivo" meinte: "Mit Wales liefert er ab. Bale hat mit dem Nationalteam gezeigt, wo seine Prioritäten liegen."

Für Real absolvierte Bale in dieser Saison nur fünf Pflichtspiele, sein hoch dotierter Vertrag läuft mit Saisonende aus. Sein Land führt er jedoch verlässlich als Kapitän an. 2016 gelang mit dem Halbfinaleinzug bei der EM-Endrundenpremiere der bisher größte Erfolg, nun soll die zweite WM-Teilnahme für Wales nach jener 1958 folgen. Der Gegner im Play-off-Finale wird erst im Juni im Duell zwischen der Ukraine und Schottland ermittelt. Wales genießt im Finale erneut Heimvorteil. (APA, 25.3.2022)

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