Fünf Antigen- und fünf PCR-Tests soll man ab April pro Monat bekommen – im Normalfall.

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In genau einer Woche soll das Corona-Gratistest-Angebot stark limitiert werden. Während momentan bis zu acht Gratis-PCR-Tests die Woche gemacht werden können, soll es dann nur noch je fünf PCR- und fünf Antigentests pro Monat für jeden und jede in Österreich geben. Nur: Wie all das abgewickelt werden soll, ist noch unklar.

Auch nach einer Sitzung von Gesundheitsministerium und Ländern zur Teststrategie sind am Freitag noch mehrere Fragen offengeblieben. Zwar wurden Gruppen definiert, die Anspruch auf mehr als die fünf vorgesehenen PCR-Tests haben. Wie diese allerdings – im Vergleich zu Personen, die keinen Anspruch haben – zu den Tests kommen sollen, war vorerst nicht geklärt, erfuhr die APA aus Teilnehmerkreisen.

Vulnerable Personen definiert

"Ab 1. April wird die Teststrategie nicht einfacher, im Gegenteil", resümierte Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). In der Sitzung der Testkoordinatoren der Länder mit dem Bund seien Gruppen definiert worden, die auch nach dem 1. April uneingeschränkten Zugang zu PCR-Tests haben sollen. Zum Beispiel alle Personen im Umfeld von Pflegeheimen: Besucher, Mitarbeiter, Bewohner und externe Dienstleister. Das Gleiche gilt für Kuranstalten, Krankenhäuser, Rettungsdienste sowie Elementarpädagogen und betreute Kinder.

Dass, wie etwa von Mikrobiologe Michael Wagner gefordert, auch die Haushaltsmitglieder von vulnerablen Personen, die nicht in stationären Einrichtungen leben, mehr Tests bekommen, ist offenbar nicht Teil des Plans. Unklar ist auch, wie Personen, die Anspruch auf mehr Tests im Monat haben, auf diese Zugriff haben sollen. Ob das über die jeweiligen Einrichtungen oder Labore laufen soll, müsse noch ausgearbeitet werden. Es sei aber angeklungen, dass man beim Bund hofft, dass die Menschen die Wahrheit sagen und glaubhaft machen, wofür sie die zusätzlichen Tests brauchen.

Vorteil für Hamsterer

Eigentlich hieß es aus dem Ministerium, man würde ab 1. April nur noch fünf PCR-Tests abgeben können, dadurch wollte man vermeiden, dass die Menschen bis zur Änderung noch Tests bunkern. Wie die APA nun berichtet, sollen Personen, die noch alte PCR-Gurgeltests zu Hause haben, doch maximal zehn pro Monat verbrauchen dürfen. Wie das kontrolliert wird, ist aber noch offen. Dass Selbsttests gehamstert werden können, liegt in der Natur der Sache: Die müssen nicht abgegeben werden.

Fix sind summa summarum nach dem Termin zwei Dinge: Das System der Verdachtsfalltestungen bleibt wie gehabt. Und auch die Gurgeltests sollen bleiben. Allerdings soll es noch andere Möglichkeiten geben – etwa für Personen, die kein Smartphone haben und sich deshalb mit den Gurgeltests schwertun. Das könnte über die Apotheken ablaufen – wie genau, war aber ebenfalls noch offen.

Kritik kam am Freitag auch aus der Ärztekammer. "Nicht nur die Bevölkerung, auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte brauchen rasch Klarheit, wie die künftige Corona-Teststrategie geregelt wird", erklärte Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, in einer Aussendung. Es sei keinesfalls akzeptabel, dass das entsprechende Reglement erst wenige Stunden vor dem geplanten Inkrafttreten am 1. April bekannt gemacht oder man gar noch über die Frist hinaus im Ungewissen gehalten werde, meinte Steinhart mit Hinblick auf die mit starker Verzögerung verordnete Masken- und 3G-Regelung. (red, APA, 25.3.2022)