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Die Nuklearanlage Natanz nach dem Brand im Juli 2020.

Foto: Reuters/2020 Maxar Technologies

Der Reaktor in Arak.

Foto: APA/AFP/Atomic Energy Organization

Brüssel – Die Europäische Union unternimmt einen neuen Anlauf zum Abschluss der Gespräche über die Rettung des Wiener Atomabkommens. EU-Chefverhandler Enrique Mora teilte am Freitagabend mit, dass er am Samstag zu Gesprächen mit iranischen Vertretern nach Teheran reisen wird. "Wir müssen diese Verhandlungen abschließen, es steht so viel auf dem Spiel", schrieb Mora auf Twitter. Er will unter anderem den iranischen Chefverhandler Ali Bagheri Kani treffen.

Russland mit neuen Forderungen

Die EU hatte den in Wien geführten Gesprächen jüngst eine Pause verordnet, nachdem Russland mit neuen Forderungen Sand ins Getriebe gebracht hatte. Moskau forderte nämlich Garantien, dass die westlichen Sanktionen keine Auswirkungen auf die russisch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen haben werden. Diese Forderung hatte auch in Teheran für Irritationen gesorgt, nachdem man sich inhaltlich schon sehr nahe gekommen war.

In den Wiener Gesprächen geht es darum, den Iran neuerlich auf die Bestimmungen des im Jahr 2015 geschlossenen Atomdeals zu verpflichten. Voraussetzung dafür ist eine Rückkehr der USA zum Abkommen, das Lockerungen von Wirtschaftssanktionen im Gegenzug für eine Beschränkung des iranischen Atomprogramms vorsieht.

Trump beendete Vereinbarung

Die USA waren unter Präsident Donald Trump im Jahr 2018 aus dem Deal ausgestiegen und hatten harte Sanktionen gegen den Iran und seine Handelspartner verabschiedet. Damit konnten die verbliebenen Vertragsparteien – Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland – die wirtschaftlichen Aspekte des Deals nicht mehr einhalten. Teheran erklärte daraufhin schrittweise seinen Rückzug vom Atomabkommen und nahm die umstrittene Uran-Anreicherung wieder auf. (APA, Reuters, 25.3.2022)