Eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante wird von vielen Antigentests genauso zuverlässig erkannt wie eine mit der im vergangenen Herbst vorherrschenden Delta-Variante.

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Ab Freitag tritt die Änderung der Teststrategie in Österreich in Kraft: Dann bekommt jede Person neben fünf PCR-Tests auch fünf Antigentests pro Monat gratis. Diese "Wohnzimmertests" gelten zwar nicht als 3G-Nachweis, sollen aber Klarheit bringen, ob man infiziert ist oder nicht. Die Frage ist nur: Bringen sie überhaupt zuverlässig Klarheit bei der derzeit vorherrschenden Omikron-Variante?

Tests auch bei Omikron zuverlässig

Vor allem seit Beginn der Omikron-Variante sind die Schnelltests ziemlich in Verruf gekommen. Der Grund: Bei Omikron ist die Virenlast zu Beginn der Infektion hauptsächlich im Rachenbereich sehr hoch. Wenn die Probe dann in der Nase entnommen wird, kann das Ergebnis falsch negativ sein. Und: Es sind nicht alle Antigentests gleich gut. Das deutsche Paul Ehrlich Institut hat deshalb Schnelltests für den Eigengebrauch im Hinblick auf die Wirksamkeit bei einer Omikron-Infektion untersucht und die Ergebnisse jetzt veröffentlicht. Die gute Nachricht: Es gibt Antigentests, die eine Omikron-Infektion genauso gut nachweisen können wie eine Erkrankung mit der Delta-Variante. Das tun aber eben nicht alle.

Neben dem richtigen Antigentest sei auch das genaue Ablesen des Tests wichtig, wie die deutsche Virologin Sandra Cisek am Wochenende twitterte. Auf ihrem Account zeigt sie ein Bild von zwei Antigentests. Bei einem Test sind ganz deutlich zwei Striche zu erkennen. Bei dem daneben liegenden sieht man den zweiten Strich – der eine Infektion angibt – nur sehr schwach. Darunter schreibt sie: "Noch einmal ein Beispiel aus der Praxis zu Antigen-Schnelltests: Beide sind von einer Person, gleiche Abstrichtechnik und positiv. Tipp 1: immer noch mal ablesen, wenn die vorgegebene Wartezeit abgelaufen ist, und Tipp 2: genau hinschauen. Auch eine schwache Linie gilt als positiv." Also nicht gleich den Test weglegen, wenn der Kontrollstrich (C) bereits erschienen ist. Die meisten Tests haben eine empfohlene Wartezeit von 10 bis 20 Minuten, und dann heißt es ganz genau hinschauen.

Bei Geimpften später positiv

Auch wenn es Antigentests gibt, die eine Infektion mit Omikron genauso sicher anzeigen wie mit der Delta-Variante, ist ein PCR-Test immer noch die sicherste Testmöglichkeit. Bei Geimpften etwa schlägt der Antigentest häufig erst an, wenn sie Symptome zeigen. Das vorbereitete Immunsystem bekämpft das Virus in den meisten Fällen so gut, dass es sich erst später in den Schleimhäuten vermehren kann.

Darum gilt: Wer ein Treffen mit vulnerablen Personen plant, sollte in jedem Fall vorher einen PCR-Test durchführen. Die Infektionsgefahr durch einen falsch negativen Antigentest wäre zu groß. Und: Nach einem positiven Schnelltest sollte ein PCR-Test im Anschluss durchgeführt werden – auch ein falsch positives Ergebnis ist bei Antigentests nicht auszuschließen. So ein PCR-Test zählt dann übrigens nicht zu den fünf Gratistests pro Monat – nach positivem Antigentest oder auch bei Symptomen dürfen zusätzlich gratis PCR-Tests in Anspruch genommen werden. (Jasmin Altrock. 29.3.2022)