Ein junger Weißkopfseeadler (Haliaeetus leucocephalus) an der Küste von British Columbia in Kanada. Sein Gefieder ist noch gefleckt (Belichtungszeit 1/1250 Sek., Blende f/6, Lichtempfindlichkeit ISO 320, Brennweite 360 mm am APS-C-Sensor entspricht 540 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat).

Foto: Michael Simoner

Songs über die Freiheit gibt es viele, aber am treffendsten hat sie Georg Danzer besungen: "Man sperrt sie ein, und augenblicklich ist sie weg!" Für viele Menschen rund um den Globus ist der Adler der Inbegriff für Freiheit und Wehrhaftigkeit.

Adler sind in der Heraldik neben Löwen auch die meistverbreiteten Wappentiere. In Österreich etwa ist der Bundesadler ein Seeadler, der in den 1950er-Jahren als beinahe ausgestorben galt. Gezielte Verfolgung und der Einsatz von Pestiziden hatten den Greifvögeln den Garaus gemacht. Dank intensiver Schutzmaßnahmen ist es laut WWF aber gelungen, bis heute wieder 40 bis 45 Brutpaare nach Österreich zurückzubringen.

Gekrönter Doppeladler

In den USA schaffte es sein großer Cousin, der Weißkopfseeadler, auf das offizielle Staatssiegel. Auch diese Art war vorübergehend stark dezimiert. Das Wappentier von Russland ist (seit 1993 wieder) stark an die russische Kaiserzeit angelehnt: Es zeigt einen gekrönten Doppeladler mit Reichszepter und Reichsapfel.

Wir hatten vor allem auf Reisen durch Westkanada großartige Begegnungen mit Bald Eagles, wie die Weißkopfseeadler auf Englisch heißen. Und hier im Speziellen auf Vancouver Island, wo die mächtigen Vögel gerne Lachse fischen. In der traditionellen Symbolik der First Nations ist der Adler der "Master of Skies", der den höheren Mächten am nächsten ist. (Michael Simoner, 30.3.2022)

Ein adulter Weißkopfseeadler. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,5 Meter sind diese Tiere nach dem Condor (bis zu drei Meter Flügelspannweite) die zweitgrößten Greifvögel Nordamerikas (1/2000 Sek., f/6, ISO 320, 360 mm APS-C).
Foto: Michael Simoner
Ein Adler greift sich einen Fisch. "Gone fishing" ist übrigens im Englischen eine Redewendung für in Gedanken versunken sein (1/2500 Sek., f/6.3, ISO 320, 280 mm APS-C).
Foto: Michael Simoner
Noch ein wenig Sprachkurs: Auf Englisch heißt der Weißkopfseeadler "Bald Eagle", ist also ein Vogel mit Glatze (1/2500 Sek., f/6.3, ISO 320, 550 mm APS-C).
Foto: Michael Simoner
Dieser Fischadler (Pandion haliaetus) kam mir auf einer Reise durch den US-Bundesstaat Florida vor die Linse. Es gibt diese wunderschönen Greifvögel, die eigentlich nicht zur Adler-Familie der Habichtartigen gehören, aber auch in Europa (1/400 Sek., f/7.1, ISO 100, 230 mm am 1-Zoll-Sensor entspricht 460 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat).
Foto: Michael Simoner
Österreichs Wappentier ist nicht das Backhendl, sondern der Seeadler (Haliaeetus albicilla), ein enger Verwandter des Weißkopfseeadlers. Dieses Exemplar konnte ich im Greifvogelzentrum in Schloss Waldreichs im Waldviertel porträtieren (1/250 Sek., f/5, ISO 1250, 150 mm APS-C).
Foto: Michael Simoner