
Ein junger Weißkopfseeadler (Haliaeetus leucocephalus) an der Küste von British Columbia in Kanada. Sein Gefieder ist noch gefleckt (Belichtungszeit 1/1250 Sek., Blende f/6, Lichtempfindlichkeit ISO 320, Brennweite 360 mm am APS-C-Sensor entspricht 540 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat).
Songs über die Freiheit gibt es viele, aber am treffendsten hat sie Georg Danzer besungen: "Man sperrt sie ein, und augenblicklich ist sie weg!" Für viele Menschen rund um den Globus ist der Adler der Inbegriff für Freiheit und Wehrhaftigkeit.
Adler sind in der Heraldik neben Löwen auch die meistverbreiteten Wappentiere. In Österreich etwa ist der Bundesadler ein Seeadler, der in den 1950er-Jahren als beinahe ausgestorben galt. Gezielte Verfolgung und der Einsatz von Pestiziden hatten den Greifvögeln den Garaus gemacht. Dank intensiver Schutzmaßnahmen ist es laut WWF aber gelungen, bis heute wieder 40 bis 45 Brutpaare nach Österreich zurückzubringen.
Gekrönter Doppeladler
In den USA schaffte es sein großer Cousin, der Weißkopfseeadler, auf das offizielle Staatssiegel. Auch diese Art war vorübergehend stark dezimiert. Das Wappentier von Russland ist (seit 1993 wieder) stark an die russische Kaiserzeit angelehnt: Es zeigt einen gekrönten Doppeladler mit Reichszepter und Reichsapfel.
Wir hatten vor allem auf Reisen durch Westkanada großartige Begegnungen mit Bald Eagles, wie die Weißkopfseeadler auf Englisch heißen. Und hier im Speziellen auf Vancouver Island, wo die mächtigen Vögel gerne Lachse fischen. In der traditionellen Symbolik der First Nations ist der Adler der "Master of Skies", der den höheren Mächten am nächsten ist. (Michael Simoner, 30.3.2022)