Freude bei Fernandes und Ronaldo.

Foto: IMAGO/GlobalImagens

Bild nicht mehr verfügbar.

Wie schon beim Afrika-Cup war Sadio Mané Senegals Held gegen Äypten.

Foto: AP Photo/Stefan Kleinowitz

Portugal und Polen haben sich für die Fußball-WM 2022 in Katar qualifiziert. Die Portugiesen setzten sich im Play-off-Finale gegen Italien-Bezwinger Nordmazedonien souverän mit 2:0 durch. Manchester-United-Star Bruno Fernandes erzielte beide Treffer (32., 65.). Polen bezwang Schweden ebenfalls mit 2:0. Durch Tore von Robert Lewandowski (50./Elfmeter) und Piotr Zielinski (72.) buchten die effizienteren Polen ihre vierte Teilnahme an einem Großturnier in Folge. In der Afrika-Qualifikation gab es gleich mehrere dramatische Entscheidungen.

Das 13. und letzte Ticket des Europa-Verbandes für die von 21. November bis 18. Dezember stattfindende Endrunde wird erst im Juni vergeben. Österreich-Bezwinger Wales trifft dann auf den Sieger zwischen Schottland und Ukraine. Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine wurde die Partie verschoben.

Gewarnt

Nordmazedonien trat im ausverkauften Estadio do Dragao erneut gefällig auf, vor allem neutralisierten die "Füchse" den Favoriten eine halbe Stunde lang fast komplett. Dann aber leistete sich Kapitän Stefan Ristovski einen Querpass direkt in die Füße von Bruno Fernandes, der nach einem Doppelpass mit Ronaldo zur Führung einschoss (32.).

Fernandes, bei seinem Club Manchester United zeitweise arg in der Kritik stehend, erwischte einen seiner besseren Tage. 65. Minute, Konter Portugal: Fernandes übernahm eine Maßflanke von Diogo Jota sehenswert volley, der Ball schlug zum 2:0 ein. Der Europameister von 2016 gab sich keine Blöße.

In Chorzow waren die Quoten im Vorfeld gleichmäßiger verteilt gewesen. Polen hatte durch den Ausschluss Russlands im Halbfinale ein Freilos gehabt, Schweden war gegen Tschechien nach kräftezehrenden 120 Minuten mit 1:0 aufgestiegen.

Lewandowski per Elfer

In einem Match ohne viele Strafraumszenen waren die Gäste zunächst die etwas bessere Mannschaft. Ein von Bayern-Star Robert Lewandowski souverän verwerteter Elfmeter brachte Polen auf die Siegerstraße (50.). Der eingewechselte Grzegorz Krychowiak war von Jesper Karlström ungestüm zu Fall gebracht worden.

Schweden wehrte sich, fand Top-Chancen vor, doch effizienter waren die Polen. Zielinski eroberte gegen Marcus Danielsson den Ball und erzielte mit einem platzierten Abschluss das 2:0 (72.). Der mentale Tiefschlag saß, die in Summe talentierteren Schweden schafften den Turnaround auch mit Zlatan Ibrahimovic (ab 79.) nicht mehr. Der Altstar (40) bleibt damit in seiner Karriere ohne WM-Treffer, deutete aber an, weiterhin für Schweden spielen zu wollen.

Senegal feiert Déjà-vu-Triumph

Die Mannschaft des Senegal hat sich doch noch das Ticket für die WM in Katar gesichert. Der Afrika-Cup-Champion rettete sich am Dienstag gegen Ägypten in Dakar nach der 0:1-Hinspiel-Niederlage mit einem 1:0 nach 90 Minuten und der Verlängerung ins Elfmeterschießen und behielt dort mit 3:1 die Oberhand. Ex-Salzburg-Star Sadio Mane und Co. durften damit wie auch schon im Afrika-Cup-Finale im direkten Duell jubeln.

Schon damals war die Partie zum großen Duell von Mane mit seinem ägyptischen Liverpool-Kollegen Mohamed Salah hochstilisiert worden. Während Mane am Dienstag den letzten Elfmeter verwandelte, hatte Salah als erster Schütze seines Teams vergeben. Damit war er nicht alleine, die ersten vier Elfmeter landeten allesamt nicht im Tor. Mane war aber nicht der einzige Held, vielleicht noch wichtiger war der Treffer von Boulaye Dia bereits in der vierten Minute in einer alles andere als ansehnlichen Partie.

Die Kontrahenten schienen einander in Unsportlichkeit übertreffen zu wollen: Senegals Fans malträtierten Ägyptens Spieler permanent mit Laserpointern, diese wiederum übten sich wie schon beim Afrika-Cup in Zeitschinden und Stänkereien.

Ghana reicht ein Remis

Der Senegal ist zum dritten Mal bei einer WM dabei. Bereits zum vierten Mal darf Ghana eine Rolle spielen. Den "Black Stars" reichte ein 1:1-Remis in Abuja gegen Gastgeber Nigeria, um nach der Nullnummer im Hinspiel aufgrund der Auswärtstorregel die Oberhand zu behalten. Thomas Partey (10.) profitierte beim frühen Führungstor der Gäste von einem Tormannfehler, Nigerias Ausgleich von William Troost-Ekong (22./Elfmeter) war am Ende zu wenig.

Ein völlig verrücktes Ende nahm die Partie zwischen Algerien und Kamerun. Die durch Eric Maxim Choupo-Moting (22.) in Führung gegangenen Gäste retteten sich dadurch in die Verlängerung, in der Algeriens "Joker" Ahmed Touba in der 118. Minute zum vermeintlichen Matchwinner wurde. Alle Beteiligten hatten die Rechnung allerdings ohne Karl Toko Ekambi gemacht, der in der vierten Minute der Nachspielzeit eine Kopfballvorlage direkt übernahm und dafür sorgte, dass Kamerun zum achten Mal bei einer WM dabei sein darf.

Tunesien reichte eine Nullnummer in Rades gegen Mali, um nach dem 1:0 in der ersten Partie als Sieger über die Ziellinie zu gehen. Die Tunesier agierten dabei ziemlich souverän und dürfen zum sechsten Mal WM-Luft schnuppern. Mali muss hingegen weiter auf die Premieren-Teilnahme warten.

Wie Tunesien ist auch Marokko zum sechsten Mal bei einer WM dabei. Nach dem Hinspiel-1:1 sorgte der Favorit im zweiten Spiel gegen die Demokratische Republik Kongo in Casablanca mit einem 4:1 für klare Verhältnisse. Azzedine Ounahi mit einem Doppelpack (21., 54.), Tarik Tissoudali (45.+7) und Achraf Hakimi (69.) trafen für die Gastgeber, bei denen Abwehrspieler Jawad El Yamiq und Tormann Yassine Bounou schon vor der Pause verletzt ausschieden. Ben Malango (77.) gelang im Finish nur Ergebniskosmetik.

Peru darf hoffen

In der Südamerika-Quali besiegte Peru am letzten Spieltag in Lima Paraguay mit 2:0 und sicherte sich damit den fünften Tabellenplatz und eine Relegationschance. Peru, das sich für die WM in Russland 2018 zum ersten Mal seit 36 Jahren wieder qualifiziert hatte, ging gegen Paraguay bereits in der vierten Minute durch einen Treffer von Gianluca Lapadula in Führung. Yoshimar Yotún erhöhte in der 41. Minute auf 2:0.

Vier Mannschaften aus Südamerika – Brasilien, Argentinien, Ecuador und Uruguay – haben sich direkt für die Weltmeisterschaft Ende des Jahres qualifiziert. Quali-Sieger Brasilien gewann zum Abschluss 4:0 in Bolivien, Argentinien und Ecuador trennten sich 1:1.

Der Fünftplatzierte Peru spielt am 14. Juni das Play-off-Finale gegen den Sieger der Begegnung zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Australien, die zuvor am 7. Juni den Play-off-Platz der Asien-Zone ausspielen.(APA, red, 29.3.2022)