Aus der Nord-Kivu-Region flüchten derzeit Tausende nach Uganda, die UN-Beobachter wollten sich daher ein Bild der Lage machen. (Symbolbild)

Foto: BARBARA DEBOUT

Rebellen haben im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo laut Militärangaben einen Helikopter der UN-Friedensmission Monuscu abgeschossen. An Bord befanden sich nach den Angaben acht Personen – neben der Besatzung auch UN-Beobachter aus Pakistan, Russland und Serbien. Es gebe keine Überlebenden, teilten die Vereinten Nationen in New York am Dienstag mit.

Die Maschine – einer von zwei Aufklärungshubschraubern der UN-Mission – befand sich über der Rutshuru-Region, die von der Rebellenbewegung M23 kontrolliert wird. Das Militär wolle nun versuchen, zum Absturzort vorzudringen und nach möglichen Überlebenden zu suchen, betonte Ekenge.

6.000 Zivilisten geflüchtet

Die UN-Beobachter hatten sich in der Nord-Kivu-Region ein Bild von den seit Tagen anhaltenden Flüchtlingsbewegungen nach Uganda machen wollen, bisher sind rund 6.000 Zivilisten geflüchtet. Das Rote Kreuz Ugandas begründete das mit den heftigen Angriffe der M23-Rebellen auf Zivilisten und militärische Einrichtungen im Nordosten des Kongo. Die Geflüchteten befänden sich in einem Übergangslager in Bunagana. Man erwarte noch mehr Menschen, sagte Rotkreuz-Sprecherin Irene Nakasita der Deutschen Presse-Agentur. Das ostafrikanische Binnenland mit 44 Millionen Einwohnern beherbergt bereits rund 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo.

Die M23-Bewegung besteht aus Ex-Soldaten der kongolesischen Armee, die sich 2012 abspalteten und eine Rebellengruppe bildeten. Die Regierung in Kinshasa sieht hinter ihrem Erstarken den Einfluss des Nachbarlands Ruanda und bestellte dessen Botschafter ein. Die ruandische Regierung wies die Vorwürfe wie auch Berichte über die Festnahme zweier ruandischer Soldaten in den Reihen der M23 zurück. Monuscu-Chef Bintou Keita verurteilte die erneute Offensive der M23 und rief zur sofortigen, bedingungslosen Kapitulation auf.

Kontrolle der Bodenschätze

Die Rebellen halten der Regierung in Kinshasa eine Missachtung eines Abkommens vor, das eine Reintegration der Kämpfer in die Armee und die Zivilgesellschaft vorsieht. In der DR Kongo sollen nach Angaben der USA etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein; vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze. Der Kongo mit seinen rund 90 Millionen Einwohnern ist reich an Bodenschätzen wie Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten. (APA, 29.3.2022)