17 Jahren nach der Verurteilung beginnt nun die Haft für den ehemaligen Bordellbetreiber in Puch-Urstein.

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Der ehemalige Salzburger Bordellkönig Felix P. verbüßt nach 17 Jahren in Brasilien nun seine sechsmonatige Haftstrafe in der Justizanstalt Puch-Urstein in Salzburg. Der ehemalige Chef des Roma-Clubs im Stadtteil Schallmoos wurde am 20. September 2005 in Abwesenheit zu sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt. Die Staatsanwaltschaft warf ihm die Hinterziehung von rund sechs Millionen Euro Steuern zwischen 1980 und Mitte der 1990er-Jahre vor. Bereits 1999 war er nach Brasilien ausgewandert und lebte dort auf freiem Fuß.

Da er aus seiner Wahlheimat nie zurückkam, entzog sich der Ex-Bordellbetreiber dem Haftantritt. "Kein zu einer Freiheitsstrafe Verurteilter kann sich durch Flucht ins Ausland der Strafverbüßung entziehen und auf Verjährung der Strafe hoffen", sagte der Sprecher des Salzburger Landesgerichts, Peter Egger. Denn Zeiten, in denen sich Verurteilte im Ausland aufhalten, werden in die Frist für die Vollstreckungsverjährung nicht eingerechnet.

Das Landesgericht stellte damals zwar ein Rechtshilfeersuchen an Brasilien, das jedoch lange Zeit unbeantwortet blieb. 2006 ließ Felix P. noch über ein ORF-Interview "schöne Grüße, vor allem ans Finanzamt", ausrichten. Anfang Februar ist der Salzburger über den Flughafen Wien-Schwechat freiwillig nach Österreich eingereist und wurde schließlich festgenommen. (Stefanie Ruep, 31.3.2022)