Wien – Der öffentlich-rechtliche ORF muss im Hauptabendprogramm "in der Regel anspruchsvolle Sendungen" anbieten. Das verlangt sein gesetzlicher Kernauftrag, für den er GIS-Gebühren bekommt.

Jährlich muss der ORF dem Kanzleramt und dem Nationalrat berichten, wie er diesen Auftrag erfüllt – vor dem Stichtag 1. April. Wie belegt der neue Jahresbericht den Anspruch im Hauptabendprogramm? Wie üblich mit zwei Musterwochen im Frühling und im Herbst 2021. Und mit Programmbeispielen wie diesen neben Report, Am Schauplatz, Thema, Universum und Dok 1 sowie Landkrimi und Tatort:

• "Soko Donau" und "Soko Kitzbühel" sind laut ORF anspruchsvoll, weil "Krimiserie mit starkem Österreichbezug; Förderung der österreichischen Identität und der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion; Koproduktion mit ZDF".
• "Vorstadtweiber" und "Walking on Sunshine" liefern Anspruch, weil "prominent besetzte österreichische Fernsehserie; Förderung der österreichischen Identität und österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion".
• "Dancing Stars" als "aufwendig gestaltete Tanzshow mit österreichischen Stars; fördert das Interesse des Publikums an Tanz und Bewegung".

Über eine Novelle des ORF-Gesetzes wird verhandelt, Präzisierungen des Auftrags fordern private Medien regelmäßig. (fid, 1.4.2022)