Die Informatik ist und bleibt gefragt, stehen wir doch erst am Anfang der Digitalisierung. Die zukünftigen Entwicklungen werden noch viel größere Ausmaße annehmen, als wir heute für möglich halten. Dazu brauchen wir Fachkräfte, die diese Entwicklungen vorantreiben und ausbauen. Die Fähigkeit, Software zu erstellen, wird in Zukunft eine essenzielle Kulturtechnik sein, die alle beherrschen sollten. Am Department Angewandte Informatik der FH Joanneum bilden wir seit über 20 Jahren junge Menschen aus und bereiten sie bestmöglich auf das Berufsfeld Informatik vor. Wir sehen, dass sich nicht nur die Anforderungen der Industrie und Wirtschaft an unsere IT-Studiengänge in diesen Jahren stark verändert haben. Auch die Anforderungen vonseiten der Studierenden an die didaktischen Konzepte sind heute andere.

IT-Studierende der FH Joanneum lernen, problem- und projektorientiert zu arbeiten.
Foto: FH Joanneum/https://nixxipixx.com/

Neben dem Fachwissen in den Bereichen Softwareentwicklung, Datenbanken, Netzwerk- und Cloud-Technologien benötigen die zukünftigen Expertinnen und Experten die Fähigkeit, in unterschiedlichen Teams zusammenzuarbeiten. Hier geht es um Kommunikationsskills und auch um das kollaborative Arbeiten mit digitalen Tools.

Barcamp und Hackathon statt Frontalunterricht

Am Studiengang "Software Design & Cloud Computing" der FH Joanneum steht ab dem kommenden Studienjahr der problem- und projektorientierte Unterricht im Fokus. In jedem Semester sind die Studierenden gefordert, gemeinsam Lösungen für Real-Life-Problemstellungen zu entwickeln. In Lehrveranstaltungen wie "Barcamp" oder "Hackathon" wird in kleinen Teams das zukünftige Berufsleben simuliert. Dies bietet die Möglichkeit, aus den eigenen Fehlern zu lernen. Es geht darum, den technisch-kreativen Aspekt der Informatik zu vermitteln. IT ermöglicht es, dank richtigem Know-how, eigene Ideen umzusetzen. Und im projektorientierten Unterricht ist Platz für solche neuen Ideen, deren Umsetzung vielleicht zum nächsten IT-Start-up führt.

Studierende entwickeln gemeinsam Lösungen für Real-Life-Herausforderungen.
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Coding schon für Kinder und Jugendliche

An der FH Joanneum wollen wir schon Kindern und Jugendlichen Informatik näherbringen, denn sie sind die Studierenden von morgen. Programmieren sei nur etwas für IT-Expertinnen, IT-Experten, Hackerinnen und Hacker – davon sind noch immer viele überzeugt. In Wahrheit ist Programmieren jedoch nicht mehr, als einem Computer Anweisungen zu geben. Die richtigen Anweisungen in der richtigen Reihenfolge erzeugen eine App, eine Webseite oder auch ein Computerspiel. Programmierung ist eine Ausdrucksform des 21. Jahrhunderts, und schon Kinder und Jugendliche sollten grundlegende Kompetenzen in diesem Bereich vermittelt bekommen.

Daher hat die FH Joanneum gemeinsam mit Partnern und durch Förderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG das Projekt "CoLa – Coding Lab" ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, Kinder und Jugendliche der Region Kapfenberg für den kreativ-technischen Bereich der Softwareentwicklung zu begeistern. Den Schülerinnen und Schülern von Volksschulen, Neuen Mittelschulen und Gymnasien soll ein neuer Zugang zu den Technologien geschaffen werden, die sie täglich nutzen. Im Zentrum stehen die Vermittlung von Softwareentwicklung und die damit verbundenen Möglichkeiten, die digitale Welt mitgestalten zu können. Dem Projekt liegt der Gedanke zugrunde, dass Coding eine universelle Sprache darstellt, die unabhängig vom sprachlichen, geografischen oder kulturellen Hintergrund gesehen und verwendet werden kann. Angeboten werden kostenlose Workshops wie beispielsweise "Coding – Drohnen fernsteuern und programmieren" oder "App Design – Von einer Idee zur eigenen App" für Schülerinnen, Schüler, Pädagoginnen und Pädagogen. (Elmar Krainz, 4.4.2022)