Der Ort des Geschehens in Doha.

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Lothar Matthäus als Glücksfee im Einsatz.

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Großer Andrang im Doha Exhibition and Convention Center.

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Doha – Die Gruppenphase der Fußball-WM vom 21. November bis 18. Dezember 2022 in Katar kann mit einem echten Schlager aufwarten. Wie die am Freitag in Doha vorgenommene Auslosung ergab, treffen in Gruppe E Spanien und Deutschland aufeinander. Die jeweiligen Top zwei der acht Vierer-Gruppen steigen ins Achtelfinale auf. Österreichs Nations-League-Gegner Frankreich und Dänemark wurden in Gruppe D gelost und spielen damit innerhalb eines halben Jahres dreimal gegeneinander.

Politische Brisanz hat Gruppe B mit England, den USA und dem Iran zu bieten. Das vierte Team ist der Sieger des Europa-Play-offs, wo das ÖFB-Team im Semifinale scheiterte, und heißt entweder Wales, Schottland oder Ukraine. In Pool G spielen neben Kamerun auch Brasilien, die Schweiz und Serbien – dieses Trio traf bereits bei der WM 2018 in der Gruppenphase aufeinander.

Chance zur Revanche für Portugal

Gelegenheit zur Revanche hat auch Cristiano Ronaldo mit Portugal. Gegen den nunmehrigen Gruppe-H-Gegner Uruguay war vor vier Jahren im Achtelfinale Endstation. Ronaldos Dauerrivale Lionel Messi spielt in Pool C gegen Mexiko, Saudi-Arabien und Polen. Die laut Papierform schwächste Gruppe des Turniers bilden Katar, Ecuador, Senegal und die Niederlande in Pool A.

Gastgeber Katar bestreitet zwar das offizielle Eröffnungsspiel, kurioserweise aber nicht die erste Partie. Dem in der Nacht auf Samstag veröffentlichten Spielplan zufolge werden am 21. November nämlich zunächst Senegal gegen die Niederlande (11.00 Uhr MEZ) und anschließend England gegen den Iran (14.00) ausgetragen. Katar trifft erst um 17.00 Uhr MEZ auf Ecuador, im Al-Bayt-Stadion soll vor dem Match dennoch die Eröffnungsfeier stattfinden.

Deutschland bekommt es neben Spanien auch noch mit Japan sowie dem Gewinner des Play-offs zwischen Costa Rica und Neuseeland zu tun. DFB-Teamchef Hansi Flick kommentierte die Auslosung wie folgt: "Das ist eine spannende und interessante Gruppe. Die Aufgaben sind nicht so einfach. Wir haben uns viel vorgenommen für dieses Turnier."

Deutschland mit unguten Erinnerungen an Spanien

DFB-Kapitän Manuel Neuer sinnt auf Wiedergutmachung für das blamable WM-Out 2018 in der Gruppenphase und bittere Niederlagen gegen Spanien – 2008 wurde gegen die Iberer das EM-Finale und 2010 das WM-Semifinale verloren. Zudem setzte es für die Deutschen im bisher letzten Duell mit dem Champion von 2010 ein 0:6-Debakel. "Es war klar, dass wir aus Topf eins einen sehr guten Gegner kriegen würden. Jetzt ist es Spanien, da haben wir negative Erfahrungen gemacht in der Vergangenheit. Aber ich glaube, so etwas passiert uns nicht zweimal", erklärte der Bayern-Keeper.

Die unter anderem von Hollywoodstar Idris Elba moderierte Auslosung zelebrierten die katarischen Gastgeber als große Lichtshow mit für das Emirat traditionellen Elementen. Katars Staatsoberhaupt, Emir Tamim bin Hamad Al Thani, schritt als Ehrengast in den großen Saal des Konferenzzentrums, FIFA-Präsident Gianni Infantino an seiner Seite. Der Schweizer pries die kommende Endrunde jetzt schon als "beste aller Zeiten" an, als die "größte Show der Erde".

Wie am Vortag beim FIFA-Kongress sprach Infantino auch die schwierige Weltlage an, ohne dabei den Angriffskrieg des vorherigen WM-Gastgebers Russland auf die Ukraine direkt zu erwähnen. "Die Welt ist gespalten, es gibt viele Auseinandersetzungen", sagte der FIFA-Präsident. "Deshalb ist es so wichtig, die Menschen wieder zusammenzubringen. Dafür ist die WM eine gute Gelegenheit. Deshalb möchte ich alle politischen Entscheidungsträger anflehen: Bitte, bitte, beenden Sie den Krieg, versuchen sie, aufeinander zuzugehen und für Frieden einzustehen. Ich flehe Sie an."

Der Emir betonte: "Es ist wichtig, dass wir als Menschen auf dieser Erde aufeinander zugehen." Der Scheich wünschte allen Teilnehmern "viel, viel Glück". Die große Kritik an der Menschenrechtslage und den Bedingungen für ausländische Arbeiter, die von Menschenrechtsorganisationen erst in dieser Woche erneuert worden war, war erwartungsgemäß bei der Show kein Thema. (APA, red, 1.4.2022)

Die Auslosung ergab folgende Gruppen:

Gruppe A: Katar, Ecuador, Senegal, Niederlande

Gruppe B: England, Iran, USA, Sieger Wales vs. Schottland/Ukraine

Gruppe C: Argentinien, Saudi-Arabien, Mexiko, Polen

Gruppe D: Frankreich, Sieger VAE/Australien vs. Peru, Dänemark, Tunesien

Gruppe E: Spanien, Sieger Costa Rica vs. Neuseeland, Deutschland, Japan

Gruppe F: Belgien, Kanada, Marokko, Kroatien

Gruppe G: Brasilien, Serbien, Schweiz, Kamerun

Gruppe H: Portugal, Ghana, Uruguay, Südkorea