Ein Archivbild des Linzer Hauptbahnhofes, dort wurde am Mittwochabend eine junge Frau vergewaltigt.

Foto: FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUM

Nachdem am Linzer Hauptbahnhof eine 16-Jährige mutmaßlich von vier jungen Männern vergewaltigt worden war, tauchten dort eigenartige Warnhinweise auf: Dort wurden Frauen gewarnt, das Bahnhofsgelände allein zu betreten, man könne "ihre Sicherheit" nicht mehr "gewährleisten". Den Frauen wurde geraten, sich nicht freizügig zu kleiden und eine Kopfbedeckung zu tragen, außerdem sollten sie einen Meter Abstand halten.

Logo oder Impressum ist auf dem Plakat nicht zu sehen, ein rot gehaltenes Bild eines Zugs vermittelt aber den Eindruck, es könnte von den ÖBB dort angebracht worden sein. Doch dort heißt es auf Anfrage: "Die angesprochenen Aushänge stammen selbstverständlich nicht von den ÖBB, sondern wurden vom Sicherheitsdienst umgehend entfernt."

Auch die Landespolizei Oberösterreich betont auf Anfrage, dass die Zettel mittlerweile vom Sicherheitsdienst der ÖBB entfernt worden seien – und dass man sie selbstverständlich nicht selbst aufgehängt habe. Man wisse aber auch nicht, wer dafür verantwortlich sei. "Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ist darüber bereits in Kenntnis und prüft den Sachverhalt", heißt es von der Polizeipressestelle.

ÖBB: Gelände wird überwacht

Bei den ÖBB betont man außerdem: "Unsere Security-Mitarbeiter:innen sind rund um die Uhr im Dienst, Ansprechpartner:innen für alle Fragen und Hinweise sowie laufend im Austausch mit der Linzer Polizei, die über eine Polizeiinspektion am Hauptbahnhof Linz verfügt." Außerdem werde das Gelände videoüberwacht, die Security-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen würden Bodycams tragen.

Nach der Vergewaltigung der 16-Jährigen am Mittwochabend hat sich am Freitag der gesuchte vierte Mann selbst gestellt. Es handelt sich um einen 15-jährigen Afghanen aus Vöcklabruck. Die drei anderen kurz nach der Tat festgenommenen Jugendlichen– zwei 15-jährige Afghanen und ein 14-jähriger Iraner – sind bereits in der Nacht auf Freitag in die Justizanstalt Linz überstellt worden. Geständig ist keiner der vier. (elas, mro, APA, 1.4.2021)