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Am Samstag landete Papst Franziskus auf Malta. Die Reise nach Kiew dürfte sich schwieriger gestalten.

Foto: REUTERS / DARRIN ZAMMIT LUPI

Vatikanstadt/Valletta/Moskau – Papst Franziskus erwägt eine Reise in die Ukraine. Auf dem Flug zu seiner Visite auf Malta fragte ihn ein mitreisender Journalist, ob er die Einladung für einen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in Betracht ziehe. "Ja, das liegt auf dem Tisch", antwortete das 85-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche darauf am Samstagvormittag. Franziskus ist inzwischen zu seiner zweitägigen Reise im kleinsten EU-Land Malta angekommen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatten den Argentinier bereits eingeladen, in das Kriegsland zu kommen. Papst Franziskus verurteilte in zahlreichen öffentlichen Auftritten den Krieg in der Ukraine und schickte Vertreter der katholischen Kirche aus dem Vatikan dorthin.

In Malta gelandet

Nach seiner Ankunft auf der Mittelmeerinsel Malta forderte der 85-Jährige zudem mehr Engagement gegen Korruption im kleinsten EU-Land. Malta müsse vor "unersättlicher Raffsucht, Geldgier und Bauspekulationen bewahrt werden", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche beim Treffen mit dem Diplomatischen Korps in der Hauptstadt Valletta.

Das Engagement zur Beseitigung von Illegalität und Korruption sollte daher so stark sein "wie der Wind, der aus dem Norden weht", erklärte er weiter – ein Bezug auf die Länder in Europa. "Man pflege stets Legalität und Transparenz, denn sie ermöglichen die Austrocknung des Verbrechertums und der Kriminalität", forderte der Argentinier weiter.

Papst Franziskus besucht Malta für zwei Tage. In dem Land mit rund 500.000 Einwohnern ist Korruption ein bekanntes Problem. Weltweites Aufsehen erregte der Mord an der maltesischen Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia 2017, die durch eine Autobombe getötet wurde. Zuvor recherchierte sie zu Korruption rund um einen Deal für ein Kraftwerk, in den auch Politiker aus der höchsten Ebene involviert waren.

Im Mittelpunkt der Reise des Pontifex steht unter anderem auch das Thema Migration. Am Sonntag will der Heilige Vater ein Zentrum besuchen, in dem ungefähr 50 Migranten untergebracht sind. Franziskus ist nach Johannes Paul II. (1990 und 2001) und Benedikt XVI. (2010) der dritte Papst, der Malta besucht. (APA, 2.4.2022)