Im Schnitt wurden die größten Wohnungen 2021 in Oberösterreich verkauft, die kleinsten in Wien.

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Die Anzahl der verkauften Wohnungen hat im Vorjahr in Österreich auf 56.119 Einheiten zugelegt, das war ein mengenmäßiges Wachstum um elf Prozent gegenüber 2020, wo es 50.386 Einheiten waren. Offensichtlich handle es sich hier um einen Nachholeffekt, "da in den letzten vier Jahren mengenmäßig beinahe Stillstand herrschte", erklärte Anton Nenning, Head of Research & Communication von Remax Austria, am Mittwoch in einer Aussendung. Von 2017 bis 2020 war die Zahl der verkauften Wohnungen stets rund um die 50.000er-Marke gependelt.

Kein Stillstand herrschte jedenfalls auch davor schon bei den Preisen, diese stiegen laut Remax-Berechnungen österreichweit in den vergangenen fünf Jahren um 32 Prozent, in den letzten zehn Jahren sogar um 74,1 Prozent. Gemeinsam mit dem starken mengenmäßigen Wachstum von 2020 auf 2021 sorgte das natürlich dafür, dass der Gesamtwert der Verbücherungen im Vorjahr mit rund 14,9 Milliarden Euro (plus 22,8 Prozent) ungekannte Höhen erreichte.

Quadratmeterpreis legte um acht Prozent zu

Der "typische" Wohnungspreis legte um 20.500 auf 241.500 Euro und damit um 9,3 Prozent zu, berichtet Remax über die jüngsten Auswertungen der Kaufvertragssammlung des österreichischen Grundbuchs, durchgeführt von Immo United. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis stieg von 3.479 auf 3.761 Euro und damit um 8,1 Prozent. Dass dieser Anstieg unter dem Zuwachs der Wohnungspreise liegt, hat damit zu tun, dass die gehandelten Wohnungen zuletzt wieder etwas größer wurden. Von 2020 auf 2021 legte die durchschnittliche Größe um 0,4 Quadratmeter zu.

Die größten Wohnungen wurden 2021 in Oberösterreich verkauft (75,5 Quadratmeter), gefolgt von Niederösterreich (73,1), Tirol (71,7) und Vorarlberg (71,6). Am kleinsten waren die Wohnungen im Durchschnitt in Wien (64,7), der Steiermark (67,1) und Salzburg (68,1).

Burgenland am billigsten

Die billigsten Durchschnittsquadratmeterpreise fand man wieder einmal im Burgenland (2.436 Euro), in der Steiermark (2.723) und in Kärnten (3.080), die teuersten mit über 4.300 Euro in Vorarlberg (4.829), Wien (4.625), Salzburg (4.418) und Tirol (4.320). Die Bundesländer dazwischen sind Oberösterreich (3.105) und Niederösterreich (3.219).

"Die starke Nachfrage nach Eigentumswohnung in Verbindung mit dem in vielen Regionen knappen Angebot und dem weiterhin niedrigen Zinsniveau hat auch 2021 zu spürbaren Preissteigerungen geführt", resümiert Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Remax Österreich. "Nichtsdestotrotz sind Eigentumswohnungen für die Eigennutzung, aber auch als Anlageform und zur Pensionsvorsorge weiterhin begehrt." (red, 6.4.2022)