In Wien bleibt der Eintritt in die Gastronomie zumindest noch in der kommenden Woche Geimpften und Genesenen vorbehalten. Hier gilt bis vorerst 16. April die 2G-Regel.

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Wien – Die Trendwende in der Omikron-Welle ist geschafft, die Infektionszahlen sinken seit Tagen deutlich. Am Donnerstag wurden österreichweit 16.479 neue Fälle verzeichnet, vor einer Woche waren es – bei noch unbegrenzt verfügbaren Gratistests – 25.893. Auch in den Spitälern zeichnet sich eine Entspannung ab: Auf Normal- und Intensivstationen nimmt die Zahl der von Corona-Infizierten belegten Betten ab. Im Normalbereich werden 414 Betten weniger benötigt als noch vor einer Woche.

Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt man in Wien vorsichtig. Nur in der Bundeshauptstadt gilt noch eine 2G-Regel in der gesamten Gastronomie. Und der Eintritt in Lokale und Clubs ist auch in der Osterwoche Geimpften und Genesenen vorbehalten. "Bis 16. April bleibt alles so, wie es ist", sagte am Donnerstag ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) dem STANDARD. So lange gelte die Wiener Covid-Verordnung.

An frühere Lockerungen wird demnach auch nicht gedacht. Wie zuletzt regelmäßig soll auch kommende Woche wieder eine Expertenrunde von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) einberufen werden. Kommen die Expertinnen und Experten zu dem Schluss, dass 2G in der Gastronomie nicht mehr notwendig ist, könnte diese Regel frühestens ab dem Ostersonntag gestrichen werden.

Höchststand bei Corona-Normalbetten in Wien

Dass es noch zu früh für ein Aus dieser Regel ist, wird von der Politik auch mit der Situation in den Wiener Spitälern begründet. Während es österreichweit im Normalbettenbereich sinkende Zahlen gibt, wurde am Donnerstag in Wien ein neuer Höchststand verzeichnet: 693 Corona-Normalbetten waren belegt, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Im Intensivbereich werden hingegen nur noch 58 Betten für Corona-Infizierte benötigt, so wenige wie zuletzt Mitte März.

Mit Blick auf das österreichweite Abwassermonitoring geht man aber auch in Wien von einer Besserung der Situation in den kommenden Tagen aus. Dort ist der Abwärtstrend aber noch nicht so deutlich ersichtlich wie bei den täglichen Neuinfektionen. Der massive Rückgang der Sieben-Tage-Inzidenz hat auch mit weniger PCR-Tests zu tun, seit diese mit Anfang April auf regulär fünf Stück pro Monat limitiert wurden.

Getestet wird übrigens hauptsächlich nur noch im Osten Österreichs: Fast 90 Prozent der am Donnerstag österreichweit eingemeldeten PCR-Tests kamen aus Wien und Niederösterreich.

Auch bundesweit wird es frühestens ab Ostersonntag wieder Corona-Lockerungen geben. "Die Ausgestaltung der Basismaßnahmen über den 16. April hinaus befindet sich aktuell in Erarbeitung", heißt es aus dem Ressort von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zum STANDARD. Kommende Woche soll es weitere Details geben. So gilt aktuell noch Maskenpflicht in Innenräumen.

Neuregelung zum grünen Pass steht kommende Woche

In der Osterferien-Woche wird vonseiten des Bundes auch kommuniziert, wann und wie die Gültigkeit des grünen Passes verlängert wird. Dem Vernehmen nach soll die Gültigkeitsdauer von aktuell neun Monaten nach der Booster-Impfung auf ein Jahr ausgedehnt werden.

"Die Neuregelung ist nicht zuletzt von den Empfehlungen der Expert:innen zur Auffrischungsimpfung abhängig, die in den nächsten Tagen vorliegen sollten", sagt ein Sprecher von Rauch. "Zudem sollte die Regelung im Einklang mit den europäischen Empfehlungen stehen, um Reisen innerhalb Europas weiterhin möglichst einfach zu gestalten." (David Krutzler, 7.4.2022)