Muss man nach Ostern in Innenräumen noch Maske tragen? Das Gesundheitsministerium arbeitet an dieser Entscheidung.

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Wien – Der Komplexitätsforscher Peter Klimek geht von einem rasanten Fall der Corona-Infektionszahlen in Österreich in den kommenden Wochen aus. "Die Entwicklung ist rückläufig in allen Altersgruppen", sagte Klimek im Ö1-"Morgenjournal" am Freitag. Die Umstände sprächen jedenfalls dafür: Einerseits hätten nach der nun abflachenden Omikron-Welle viele Menschen eine Infektion überstanden und seien nun vorübergehend geschützt; andererseits sei das warme Wetter günstig. Darüber hinaus sei derzeit "keine neue Variante am Horizont" sichtbar.

Klimek geht also davon aus, dass die Zahlen nun "sehr schnell zurückgehen", er rechne mit einer Halbierung der Infektionszahlen alle ein bis zwei Wochen. Allein durch die Einschränkung der Testmöglichkeit sei das nicht zu erklären: "Es sinken tatsächlich die Infektionszahlen schneller als die Testzahlen", weil man die meisten Fälle immer noch durch Tests bei symptomatischen Personen finde.

Nächste Welle nicht absehbar

Auch an den Spitälern sollte sich die Lage entspannen, sagt der Komplexitätsforscher auf Ö1: "Man sieht schon, dass die Belagszahlen leicht rückläufig werden." Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Spitäler weiter entlastet werden.

Prognosen über die kommenden Wochen hinaus seien allerdings schwierig, weil die Nachfolge der Omikron-Variante noch nicht absehbar ist. Die Unsicherheit sei so groß, "dass man nicht einschätzen kann, mit welcher Intensität die nächste Welle insbesondere an den Spitälern einschlagen wird".

Von Laer für Ende der Maskenpflicht

Die Virologin Dorothee von Laer spricht sich angesichts der Situation laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" dafür aus, die Maskenpflicht nach dem Osterwochenende aufzugeben – dann läuft die aktuelle Verordnung für die Maskenpflicht aus und müsste erneuert werden. "Wenn sich die Zahlen weiter so entwickeln, ist das Ende der Maskenpflicht zu rechtfertigen", wird sie in der Zeitung zitiert. Wobei von Laer dafür plädiert, die Maske in bestimmten Situationen weiterhin freiwillig zu tragen.

Das Gesundheitsministerium antwortete auf die Frage der "Krone", ob die Maskenpflicht nach dem 16. April verlängert wird: "Die Ausgestaltung der Basismaßnahmen über den 16. April hinaus befindet sich aktuell in Erarbeitung. Dafür muss die Entwicklung der Infektionszahlen und der Belegung in den Krankenhäusern berücksichtigt werden."

Bundesrat segnete Antigentests ab

Der Bundesrat hat am Donnerstag grünes Licht für die Rückkehr der Corona-Wohnzimmertests gegeben. Damit ist der Weg frei für diesen Teil der neuen Teststrategie ab 9. April. Jeder kann nun pro Monat fünf Selbsttests gratis in Apotheken abholen, teilte die Parlamentskorrespondenz mit. Der zweite Teil der Teststrategie (fünf PCR-Tests pro Monat) wurde von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bereits per Verordnung geregelt.

Der Bundesrat billigte die notwendige gesetzliche Grundlage für die Neuausrichtung der Corona-Teststrategie. Bezugsberechtigt für die fünf Antigentests sind alle krankenversicherten Personen und deren Angehörige. Die Regelung gilt bis Ende Juni 2022, wobei der Gesundheitsminister die Bestimmungen bis Ende des Jahres per Verordnung verlängern kann.

Die Apotheken erhalten von den Krankenversicherungsträgern ein Honorar von zehn Euro pro ausgegebene Packung, was diesen aber vom Bund über den Covid-19-Krisenbewältigungsfonds refundiert wird. Auch für die Abgabe eines vom Bund zur Verfügung gestellten und finanzierten Heilmittels zur Behandlung von Covid-19 erhalten die Apotheken ein Honorar von den Krankenversicherungsträgern in der Höhe von 15 Euro. (red, APA, 8.4.2022)