Auch im österreichweiten Corona-Abwasser-Monitoring gibt es eine erfreuliche Tendenz.

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Die Corona-Situation in Österreich bessert sich stetig: Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiterhin deutlich und dürfte bei fortschreitendem Trend in wenigen Tagen bereits die Marke von 1.000 unterschreiten. Auch im österreichweiten Abwasser-Monitoring setzt sich die erfreuliche Tendenz nach unten fort. Ähnlich wie bei der Corona-Ampel wird auch hier versucht, die gemessene Virenkonzentration im Abwasser in einem Farbenschema abzubilden. Hier kommen die vier Farben Rot, Orange, Gelb und Grün zum Einsatz.

Von 120 beobachteten Kläranlagen, aus denen regelmäßig Proben entnommen werden, waren mit Stand 5. April bereits 24 Kläranlagen – also ein Fünftel aller Anlagen – der Farbe Orange zuzuordnen. Vor rund einer Woche waren hingegen erst drei Kläranlagen aus dem roten Farbbereich gerutscht. Die Virenkonzentration im Abwasser ist aber immer noch deutlich vorhanden und aktuell mit Werten von Mitte Februar zu vergleichen. Noch hat jedenfalls keine Kläranlage Werte erreicht, die mit einer gelben Farbeinstufung einhergehen.

In Kärnten erreichen von elf beprobten Anlagen schon vier die orange Einstufung, in der Steiermark sind es zehn von 27. Die höchste Virenkonzentration wird aktuell noch für Niederösterreich nachgewiesen: Hier werden 28 Kläranlagen als rot und zwei als orange eingestuft.

Österreich auf Corona-Ampel noch tiefrot

Die sinkenden Neuinfektionszahlen – am Freitag wurden 14.085 neue Fälle registriert – dürften erst kommende Woche für Bewegung auf der Ampel der Corona-Kommission führen: Aktuell ist die Österreich-Karte noch tiefrot: Am Donnerstag stufte die Kommission ganz Österreich sowie auch alle Bundesländer "mit sehr hohem Risiko" ein.

Immer weniger Infizierte im Spital

Die Situation verbessert sich indes mit Verzögerung auch in den Spitälern: Immer weniger Corona-Infizierte benötigen ein Krankenhausbett. Im zuletzt belasteten Normalbereich wurden am Freitag um 454 Betten weniger benötigt als noch vor einer Woche. Auch im Intensivbereich zeigt der Trend nach unten: Hier war die Situation mit Schwankungen um den Wert 200 aber seit Monaten weitgehend stabil. Für Entlastung, etwa beim medizinischen Personal, sorgt auch die deutlich gesunkene Zahl von Personen in Quarantäne: Mit Stand Freitag gab es knapp 220.000 aktive Fälle, vor einer Woche waren es noch rund 340.500.

Corona-Beschränkungen vorerst bis 16. April

Zumindest bis Karsamstag bleiben die aktuell bestehenden Corona-Beschränkungen in Österreich aber aufrecht. Denn bis 16. April läuft die aktuelle Verordnung. Das muss auch bei einem Osterurlaub im Inland mitbedacht werden – und betrifft natürlich auch ausländische Touristen. So gilt jedenfalls bis inklusive Ostersamstag eine FFP2-Masken-Pflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen: Das betrifft auch den gesamten Handel oder Öffis, in der Gastronomie muss abseits des Sitzplatzes Maske getragen werden. Bei Hochzeiten oder sonstigen Events mit mehr als 100 Personen ohne zugewiesene Sitzplätze besteht für den Veranstalter die Wahlmöglichkeit zwischen FFP2-Maske oder 3G-Kontrolle.

In Wien sind die Maßnahmen in der Osterferienwoche noch strenger: In der gesamten Gastronomie – also in Lokalen, Restaurants sowie Discos – gilt die 2G-Regel: Nur Geimpfte und Genesene haben hier Zutritt.

An Lockerungen führt wohl kein Weg vorbei

Nach 16. April wird es angesichts der aktuellen positiven Corona-Entwicklungen aber Lockerungen geben müssen. Nur welche, das ist noch offen. "Die Ausgestaltung der Basismaßnahmen über den 16. April hinaus befindet sich aktuell in Erarbeitung", heißt es aus dem Gesundheitsministerium von Johannes Rauch (Grüne). Details soll es erst kommende Woche geben. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) drängt bereits auf ein generelles Ende der Maskenpflicht.

Erwartet wird also erneut ein heftiges koalitionäres Ringen um Lockerungen. Streitpunkt dürfte etwa ein Aus der FFP2-Masken-Pflicht auch in den Öffis sowie in Supermärkten und Apotheken werden. Offen ist auch, ob Wien dann alle Lockerungen des Bundes mittragen oder wie bisher – Stichwort 2G in der Gastro – einen eigenen, strengeren Weg gehen wird. Dass Wien etwa die Maskenpflicht in den Öffis bereits in einer Woche kippt, ist eher unwahrscheinlich.

Wie es mit dem Grünen Pass weitergeht, soll laut Gesundheitsministerium ebenfalls erst kommende Woche feststehen. Bei Personen, die drei Impfungen erhalten haben – oder zweimal geimpft und genesen sind –, dürfte die Gültigkeit wohl von neun Monaten auf ein Jahr erhöht werden. (David Krutzler, 8.4.2022)