Die Versteigerung einer Villa mit einzigartigem Caravaggio-Deckengemälde in Rom ist zum zweiten Mal seit Jahresbeginn ergebnislos zu Ende gegangen. Weil kein Bieter den Mindestpreis von 282 Millionen Euro angeboten hat, wurde die Auktion verschoben, teilte das Auktionshaus mit. Nun werde man innerhalb von 45 Tagen einen neuen Termin für die Versteigerung des "teuersten Hauses der Welt" festlegen.

Das Verfahren zum Verkauf der Renaissance-Villa dauerte bis Donnerstagnachmittag, als die Auktion nach einem ersten Verkaufsversuch Mitte Jänner erneut verschoben werden musste. In dem Gebäude befindet sich das einzig bekannte Deckengemälde des Barockkünstlers Caravaggio: "Jupiter, Neptun und Pluto" aus dem Jahr 1597 von Michelangelo Merisi da Caravaggio, so sein vollständiger Name. Der damals junge Künstler fertigte das Werk für einen Vorbesitzer des Anwesens, Kardinal Francesco Maria Del Monte, an.

Das berühmte Deckengemälde des Barockkünstlers.
Foto: AFP/VINCENZO PINTO

Der Startpreis der ersten Auktion im Jänner lag bei 471 Millionen Euro, der Mindestpreis bei 353,25 Millionen. Die Villa wird versteigert, nachdem die Erben eines italienischen Adligen, Prinz Nicolo' Boncompagni Ludovisi, nach dessen Tod im Jahr 2018 keine Einigung über die Zukunft der Residenz erzielen konnten. Seine Witwe, die 72-jährige in Texas geborene ehemalige Schauspielerin, Fernsehjournalistin und Immobilienmanagerin Prinzessin Rita Boncompagni Ludovisi, sagte, dass unter anderem Bill Gates und ein Emir von Katar Interesse an dem 2.800 Quadratmeter großen Anwesen bekundet hätten.

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Ursprünglich wurden noch mindestens 471 Millionen Euro für das Anwesen verlangt.
Foto: AP Photo/Gregorio Borgia

Die Prinzessin hatte sich mit den Kindern des Prinzen nicht darüber einigen können, wer Eigentümer der Villa werden sollte. Das prächtige Gebäude verfügt über fünf Räume mit Fresken von Guercino, Skulpturen, Statuen und einen prächtigen Garten, obwohl ein großer Teil des Gebäudes renovierungsbedürftig ist.

Es gibt vorerst keinen Besitzerwechsel – doch die nächste Auktion kommt bestimmt.
Foto: EPA/RICCARDO ANTIMIANI

Über Change.org wurde eine Petition gestartet, in der Kulturminister Dario Franceschini aufgefordert wird, zu intervenieren und seine Option auf den Kauf des Hauses und seiner Kunstwerke wahrzunehmen. (APA, 9.4.2022)