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Ein junger Mann errichtet nach dem israelischen Militäreinsatz in Jenin eine Barrikade aus brennenden Autoreifen.

Foto: REUTERS/MOHAMAD TOROKMAN

Ramallah – Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein Mann getötet worden. Ihm sei in den Kopf und die Brust geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Samstag mit. Laut israelischer Armee haben bewaffnete Angreifer bei einem Militäreinsatz in Jenin und Umgebung auf Sicherheitskräfte geschossen. Als Reaktion darauf hätten die Sicherheitskräfte auf die Angreifer geschossen, hieß es.

Der Einsatz folgte auf einen blutigen Anschlag in Tel Aviv am Donnerstagabend. Dabei wurden drei Männer von einem 28-jährigen Palästinenser aus Jenin erschossen, der sich illegal in Israel aufhielt, wie die Polizei, das zuständige Krankenhaus und der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet mitteilten. Der mutmaßliche Attentäter wurde laut Shin Bet am frühen Freitagmorgen in Jaffa, dem arabisch geprägten Vorort von Tel Aviv, von Sicherheitskräften erschossen.

Mutmaßlicher Attentäter wurde gelobt

Der Militäreinsatz am Samstag soll sich Medienberichten zufolge beim Haus des mutmaßlichen Attentäters zugetragen haben. Er richtete sich demnach auch gegen den Vater des mutmaßlichen Attentäters. Das führende Mitglied der palästinensischen Sicherheitskräfte hatte seinen Sohn nach dem Anschlag gelobt, wie auf einem Video im Internet zu sehen gewesen war.

Der Shin Bet hatte am Freitag mitgeteilt, der mutmaßliche Attentäter habe keine klaren Verbindungen zu Organisationen gehabt. Allerdings lobten sowohl die islamistische Hamas im Gazastreifen den Anschlag, als auch Mitglieder der palästinensischen Al-Aksa-Brigaden in Jenin. Die Al-Aksa-Brigaden sind der militärische Arm der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas. Es handelt sich jedoch um ein lockeres Netzwerk ohne klare Hierarchie, örtliche Gruppierungen agieren oft auf eigene Faust. (APA, 9.4.2022)