Ein ungleiches Gespann: Lego und Sony.

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Sony und Kirkbi, die familiengeführte Holding- und Investmentgesellschaft hinter The Lego Group, investieren jeweils eine Milliarde US-Dollar in Epic Games, wie das Unternehmen am Montag auf der eigenen Website bekanntgab. Epic betont, dass man mit dem frischen Kapital "das Metaverse" aufbauen und vorantreiben wolle.

Epic wird weiterhin von seinem CEO und Gründer, Tim Sweeney, kontrolliert. Die Eigenkapitalbewertung von Epic beträgt nach der Investition 31,5 Milliarden US-Dollar. Der Abschluss der Investition unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich der behördlichen Genehmigungen.

Metaversum für Kinder

Laut Eigenangabe zielen die drei Unternehmen darauf ab, "neue soziale Unterhaltung zu schaffen, die die Verbindung zwischen digitalen und physischen Welten erforscht". Kenichiro Yoshida, Chairman, President und CEO der Sony Group Corporation, erwähnt in diesem Kontext, dass die leistungsstarke Spiele-Engine von Epic in Kombination mit den Technologien von Sony "unsere verschiedenen Bemühungen, wie die Entwicklung neuer digitaler Fan-Erlebnisse im Sport und unsere virtuellen Produktionsinitiativen, beschleunigen wird".

Es dürfte sich also nicht um ein reines Finanzinvestment handeln, man schraubt auch an gemeinsamen Produkten. Dies zeigt sich auch deutlich in den Äußerungen, die seitens Lego kommen.

"Ein Teil unserer Investitionen konzentriert sich auf Trends, von denen wir glauben, dass sie die zukünftige Welt, in der wir und unsere Kinder leben werden, beeinflussen werden", ergänzt Søren Thorup Sørensen, CEO von Kirkbi: "Diese Investition wird unser Engagement in der Welt des digitalen Spiels beschleunigen, und wir freuen uns, in Epic Games zu investieren, um ihr weiteres Wachstum zu unterstützen, mit einem langfristigen Fokus auf das zukünftige Metaverse." Gemeinsame Bestrebungen für den Bau eines Metaverses für Kinder hatten Epic und Lego erst Ende vergangener Woche angekündigt.

Gaming-Konzerne auf Einkaufstour

Im Jahr 2022 zeichnet sich eine zunehmende Konzentrierung der Marktteilnehmer in der Games-Branche ab. Dies deutete sich bereits zu Jahresanfang an, als Microsoft die Übernahme des Publishers Activision-Blizzard für knapp 70 Milliarden Dollar ankündigte – die bis dato größte Übernahme des Konzerns, der unter anderem hinter den Xbox-Spielekonsolen steckt.

Das brachte Sony – mit der Playstation Microsofts größer Konkurrent im Konsolengeschäft – entsprechend unter Zugzwang. Kurz darauf wurde bekannt, dass Sony das Entwicklerstudio Bungie für 3,2 Milliarden Euro kaufen wolle. (stm, 11.4.2022)