Stilsicheres Paar: Brooklyn Beckham und Nicola Peltz.
Foto: EPA/JUSTIN LANE

Einige werden sich noch an die denkwürdigen Hochzeitsbilder des Jahres 1999 erinnern. Damals gaben sich Fußballgott David Beckham und Victoria alias "Posh Spice" das Jawort. Und das natürlich standesgemäß. Das Paar thronte in einem irischen Schloss auf goldenen Sesseln, die Braut in einem champagnerfarbenen Kleid der Designerin Vera Wang, er farblich bis zur Haarspitze auf sie abgestimmt.

Später wechselte man in zwei violette Outfits von Antonio Berardi: Die Beckhams wussten immer, gleichermaßen auf die Tube zu drücken wie ein harmonisches Ganzes zu bilden. Dem Internet sei dank sind die modischen Eskapaden von damals unvergessen. Daran wurden am Wochenende nun alle noch einmal erinnert. Der Nachwuchs war dran!

Unglaublich, aber ja: Brooklyn, der an der Hochzeit seiner Eltern als Windelträger teilnahm, ist heute 23 und schon bereit, es seinen Eltern gleichzutun. Er tat sich mit einer Frau zusammen, deren Liebe er sich sicher sein kann. Die 27-jährige Nicola Peltz dürfte dank milliardenschwerer Eltern (ihr Vater ist der Hedgefonds-Manager Nelson Peltz, ihre Mutter das ehemalige Model Claudia Heffner) und eines 2,5 Millionen Follower schweren Instagram-Accounts nicht so schnell zu beeindrucken sein.

Das eigentliche Problem des des nicht ganz so reichen Hobbyfotografen und Neo-Kochs Brooklyn: Wie bewege ich mich an meinem Hochzeitstag aus dem Schatten der Eltern heraus?

Die Antwort ist: Man kaufe, was man kann. Brooklyn setzte auf einen maßgeschneiderten Anzug des französischen Modehauses Dior, Nicola Peltz fuhr mehrmals nach Rom, um mit Valentino-Designer Pierpaolo Piccioli das Hochzeitskleid zu erarbeiten. (Es wurde ein von zwei Trägern gehaltenes Kleid mit Tüllschleier und langen Handschuhen aus Tüll mit 3D-Spitze.) Die blonden Haare der Braut? "Eine Ode an Claudia Schiffer in den 90er-Jahren." Damit das alles miteinander auch w i r k l i c h stilsicher aussah, wurde die New Yorker Stylistin Leslie Fremar, spezialisiert auf Prominente, engagiert.

Gefeiert wurde auf dem Grundstück des Brautvaters, am Strand von Palm Beach in Florida wurde zweimal Ja gesagt, in einer jüdischen und einer katholischen Zeremonie. Damit die Bilder, die der Fotograf German Larkin exklusiv für die "Vogue" machte, genau das blieben, wurden lästige Paparazzi mit Sonnenschirmen und Bettlaken ferngehalten. Man tut eben, was man kann.

Ganz gingen Brooklyns Bemühungen, aus dem Schatten der Eltern zu treten, allerdings nicht auf. Der Rabbi soll ihn während der Zeremonie mehrmals mit seinem Vater verwechselt und ihn "David" genannt haben. Der Fußballfan sei mit ihm durchgegangen, entschuldigte sich der Rabbi später. Brooklyn soll es mit Humor genommen haben. Promikinder haben's echt nicht leicht. (feld, 13.4.2022)